Erstmals nahm eine offizielle luxemburgische Delegation von 20 Wanderern am legendären "Todesmarsch", der Dodentocht, 100 km Marsch in 24 Stunden im Belgischen Bornem teil.
Und hier gab es echtes Gänsehautfeeling.... 13.000 Starter marschierten ab 21 h, zu "Highway-to-Hell-Musik" über Asphalt, Beton und Kopfsteinpflaster, unterbrochen von 16 Verpflegungsstationen (1.300 ehrenamtliche Helfer betreuen unermüdlich die Wanderer!), und erlebten ein "Tour-de-France" Gefühl. Tausende Zuschauer an der ganzen Strecke die Party machten und anfeuerten, Getränke, Kuchen, Obst, Bonbons anboten. Tausende sehr junge Teilnehmer (ab 15 kann man an der Dodentocht teilnehmen) für die es sicherlich die erste Weitwanderung, der erste Powerwalk war, die sich von Freunden und Verwandten unterwegs ermutigen ließen, Kinder, die ihre marschierenden Eltern anfeuerten. Immer wiederkehrende "Success!" - Zurufe, Camping-Cars entlang der Strecke, Glocken die durchgehend in den durchquerten Ortschaften läuten (um 2h morgens!), DJ's an den Kreuzungen, Lichterketten an den Häusern sowie auf Bettlaken gesprühte "Go-Go-Go's", besprayte Straßen mit dem Dodentocht-Logo, Hausbewohner, die in der Nacht um 4h, 5h noch immer vor dem Haus, in Decken gehüllt, sitzen und den Wandertross vorbeiziehend verfolgen.
Einmalig auch das Erleben von tausenden gemeinsam Wandernden in der Nacht, wo das Licht der eingeschalteten Handys den Weg so erleuchtet, dass Kopflampen fast unnötig sind. Auch, dass man erst nach ungefähr 30 km "etwas Luft" beim Wandern bekommt, heißt, dass man ab dann schon mal einen Abstand von 2 m zum nächsten Wanderer hat, vorher immer nur "Schulter an Schulter".
Allerdings hat man auch noch nie so viele "leidende" Wanderer erlebt. Humpelnd, weinend, auf der Strecke tauschten sie Schuhe und Strümpfe, stretchten, schliefen, ließen sich in den Rot-Kreuz Zelten versorgen oder massieren, um zu versuchen, weiterzumarschieren. 9.785 erleben das größte der Gefühle beim spektakulären Ziel-Einmarsch, erneut flankiert von dichten Zuschauerreihen. Mit lautstarken Ovationen wird man hier ins Ziel geklatscht. Besonders aufmunternd insbesondere die Reaktionen bei denjenigen, die sich mit blasenübersäten Fußsohlen oder muskelverhärteten Beinen unter sichtlichen Schmerzen in das Ziel quälen.
16 von 20 luxemburgische Team-Mitgliedern erlebten diesen einen Moment denn auch, und für einige von Ihnen war es ebenfalls der erste abgeschlossene 100 km-Marsch in 24 Stunden. Wir gratulieren jedem einzelnen von ihnen, dies gilt ebenfalls für die luxemburgischen Teilnehmer, die individuell angereist waren. Schlussendlich ist der Dodentocht eine spezielle Anforderung an jeden einzelnen selbst!
Eine Sternstunde des "Wanderns" konnte so erlebt werden, dies im wahrscheinlichen "Mekka" des Wandersports, in der belgischen Gemeinde Bornem.