Durch das Aufhängen von künstlichen Nisthilfen oder Errichten von Schwalbentürmen, insbesondere nach Sanierungsarbeiten von älteren Gebäuden oder an öffentlichen Gebäuden, können lokale Brutvorkommen der gefährdeten Gebäudebrüter erfolgreich in den Gemeinden erhalten bleiben.
Um den Arten langfristig gute Bedingungen zu bieten, engagiert sich SICONA mit der Gemeinde Colmar-Berg durch die Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen. Insbesondere sind hierbei die Installation von Nisthilfen bedeutsam sowie die Renaturierung von Gewässern und artenreichem Grünland zur Schaffung von Brut- und Nahrungslebensräumen der Arten. Damit verbunden sind die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahmen und systematische Erfassungen.
Die jährlichen Kartierungen der Schwalben haben bei SICONA Tradition: Im Rahmen der Kartierungen der Mehlschwalbe im Zeitraum 2013-2020 in 34 SICONA Mitgliedsgemeinden wurden 4109 (Natur- und Kunst-) Nester gezählt, wobei festgestellt werden konnte, dass 1.025 (25 %) genutzt und 3.004 (73 %) nicht genutzt wurden.
Die dokumentierten Bestände zeugen von einer flächendeckenden Verbreitung, die allerdings deutliche Differenzen in den Brutdichten vorweist. Vorkommensschwerpunkte sind dort zu finden, wo Schwalben sowohl ihre Nahrungsbedürfnisse in der mit extensiv bewirtschafteten Äckern, Wiesen und Feuchtlebensräumen decken können, als auch einen geeigneten Brutlebensraum mit zahlreichen Nistmöglichkeiten im Siedlungsraum vorfinden. Die Bestandsdaten dienen dem praktischen Artenschutz – so werden anschließend Gebäudebesitzer mit Vorkommen von Brutstätten der gebäudebrütenden Vogelarten sensibilisiert und unterstützt.