BILDCHENSWOCHE 2024

‘MUTTERGOTTES VUAM BILDCHEN, STÄERK EIS GEMEINSCHAFT’


Vor rund fünfzig Jahren war die Bildchenswoche mit der ‘Roukiprozession’ der Höhepunkt der Touristensaison in Vianden. Die letzten Pilger, die die Trinitarierkierch verlieβen, kreuzten sich spätestens am Fuβ des Schlosses mit denjenigen, die bereits auf dem Rückweg zur Kirche waren. Nicht zuletzt durch die Beteiligung der lokalen Musikgesellschaft, der Feuerwehrleute, der Mitglieder des Fuβballvereins, der Jungmädchen respektiv Pfadfinderinnen, der Geistlichen und Messdiener, der Mitglieder des Kirchen- und Gemeinderates und Tausenden von Pilgern wurde jahrelang ein buntes und reichhaltiges Programm aufrechterhalten.

Seitdem hat sich die Gesellschaft verändert.


Voraussetzend, dass nicht die Menschen für das Angebot da sind, sondern das Angebot für die Menschen, nahm eine Aktionsgruppe die Herausforderung an, die gewohnten Abläufe der Bildchenswoche zu verlassen und sie anzupassen für die Menschen mit ihren geänderten Gewohnheiten und Bedürfnissen.


Nach einer Meditationswanderung vom Fatima-Denkmal zur Bildchenskapelle mit der Übertragung des Gnadenbildes zurück zur schattigen Lichtung, feierten Kardinal Jean-Claude Hollerich assistiert von Weihbischof Leo Wagener sowie den Priestern der Pfarrei und Umgebung eine, dem Rahmen angepasste Freilichtmesse in Anwesenheit von zahlreichen Pfarrangehörigen, die vom gratis angebotenen Pendeldienst Gebrauch gemacht hatten.

In seiner Predigt ging der Kardinal auf die schreckliche Zeit der Pest ein, den Ursprung der Muttergottes-Prozessionen und gab zu bedenken dass, dank des Einsatzes der ‘Fraen a Mammen’, das ‘Bildchen’ NOCH bei den Prozessionen mitgeführt wird.

In der Bildchenswoche trat die kleine Muttergottesstatue, statt der gewohnten Pilgermessen in der Trinitarierkirche, eine Reise durch die einzelnen Kirchen der Pfarrei Parc Our St Nicolas an. Auβer den Pilgermessen in den beiden lokalen Altersheimen, weilte das ‘Bildchen’ in der Kirche von Hoscheid, wo Pfarrer Marco Wehles, das Thema der Bildchenswoche aufgreifend, die Wichtigkeit der Gemeinschaft hervorhob. In Vianden lud der vorige Dechant Viandens, Pfarrer Patrick Hubert dazu auf, Mauern in unseren Herzen niederzureiβen. Kaplan Vincent de Smet erwähnte in Bastendorf Maria als Symbol der Einheit, während in Hosingen Diakon Jürgen Kusch sich mit dem schwierigen Thema “Was Gott zusammenfügt, soll der Mensch nicht trennen”befasste. Am Hochfest von Mariä Himmelfahrt oblag es Pfarrmoderator Jeannot Gillen dem Gottesdienst vorzustehen und traditionell die Kräuter zu segnen.

Krönender Abschluss der Bildchenswoche war ein feierlicher Gottesdienst in der Trinitarierkirche unter dem Vorsitz von Generalvikar Patrick Müller. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, ging die Schlussprozession, angeführt von der lokalen Musikgesellschaft, den Messdienern und Geistlichen, dem Sakrament, dem Hl Rochus sowie der Muttergottes vom Bildchen ab der Jugendherberge durch den schattigen Buchenwald zur Bildchenskapelle. Der Schlusssegen wurde beim Fatima-Denkmal gespendet.


Ein Empfang im Vorhof der Jugendherberge rundete diese, in neuer Form organisierte Bildchenswoche 2024 ab.


Gaby Heger