„100 Prozent Guide a Scout“
Pfadfinderinnen feiern 100-jähriges Bestehen
Mit beeindruckendem Zahlenmaterial belegten die Verantwortlichen der „Lëtzebuerger Guiden a Scouten (LGS)“ während ihres Jahreskongresses das weiterhin ungebrochene Interesse von Kindern und Jugendlichen am Pfadfinderwesen. Das neue Pfadfinderjahr steht unter dem Motto „100 Prozent Guide a Scout“. Dabei steht im internationalen Jahr der Wälder der Respekt vor der Natur im erzieherischen Vordergrund. Gefeiert wird aber auch das hundertjährige Bestehen der weltweiten Pfadfinderinnen-Bewegung (WAGGS).
Angesichts des regen Interesses von Chefs und Cheftaines erwies sich das Kulturzentrum „an der Schmelz“ in Steinfort am Mittwochabend als zu klein. So hatten sich unter anderem Minister Marco Schank, die Abgeordneten Mill Majerus und Léon Gloden, der Vertreter des Familienministeriums, Nico Meisch, Bürgermeister Guy Pettinger sowie der Direktor des „Service national de la jeunesse“, Georges Metz, eingefunden. Die FNEL war durch Martine Faber-Schmit und Nathalie de la Fontaine vertreten. Der traditionelle Cheftag mit Analysen und Zukunftsperspektiven wird am Sonntag im Kulturzentrum „A Roudemer“ in Steinfort stattfinden.
Nach der Begrüßung durch Commissaire général Roy Grotz bat Abbé Pit Faber um Gottes Unterstützung und Segen beim Einsatz zum Schutz der Schöpfung. Dem Kongress stand Georges Schütz als Präsident vor.
In einer Rückschau beleuchteten Commissaire général Roy Grotz, Commissaire général adjointe Carmen Schares und Aumônier général Pit Faber im Team die zahlreichen Verbandsaktivitäten. Dabei verglich Roy Grotz die Jugendbewegung mit einem großen Theaterhaus mit vielen Akteuren vor und hinter der Bühne, um die Pädagogik des Pfadfinderwesens zu leben und an Kinder und Jugendliche weiterzuvermitteln.
Erziehungserlebnisse für Tausende
Insgesamt 7 401 Kinder und Jugendliche beteiligten sich unter der Leitung von 1 892 Betreuern an Lagern und Wochenendaktivitäten. Während des Sommers entdeckten auf nationaler Ebene 721 Wölflinge aus 48 Rudeln das Leben der Wikinger beim Althing-Camp in Heiderscheid, 620 AvEx fühlten sich im Zeltlager „Adventum MMX“ in Steinfort in das Mittelalter zurückversetzt, 200 CaraPio trafen sich in Sandweiler und 120 Ranger-Rover leisteten Entwicklungshilfe im Senegal, in Bosnien, Bolivien und Vietnam. Positiv entwickelte sich die Partnerschaft mit den Pfadfindern im Niger. Das Keltenhaus auf Neuhäusgen zog abermals Hunderte von Naturbegeisterten und Neugierigen in seinen Bann. So erlebten 520 Kinder frohe Stunden während des „Bealtaine Festival“.
An der gemeinsamen Basisgrundausbildung beteiligten sich 102 angehende Chefs und Cheftainen. Allerdings hapere es an der Beteiligung bei den Fortbildungslehrgängen, bedauerte Roy Grotz. Als neuer Chargé de direction wurde Tom Biever eingestellt. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war der „Scouts-Resistenzler-Tag“ zum Gedenken an die Pfadfinder im Widerstand.
Auf religiösem Gebiet war das Verteilen des Friedenslichtes am 17. Dezember eines der markantesten Ereignisse.
Minister Marco Schank dankte für die von der Jugendbewegung geleistete Arbeit bei der Vermittlung von Werten und Fähigkeiten, um Jugendliche zu verantwortungsbewussten Bürgern zu erziehen und ihnen auf breiter Basis Respekt vor der Umwelt zu vermitteln. Patrick Hannen wurde mit dem silbernen Pfadfinderabzeichen ausgezeichnet. Der scheidende AvEx-Commissaire Lucien Brosius wurde mit einem Geschenk bedacht. Das „Gillwell“-Abzeichen erwarben Luc Ewen, Laurie Golinvaux, Laurent Hennes, Claude Pirsch, Danni Rod, Marc Sinner und Werner Michels. Neuer AvEx-Commissaire ist François Duhr, Romain Hild ist neuer Commissaire adjoint.
Vorausschauend auf das neue Pfadfinderjahr steht laut dem Team, im Interesse eines authentischen Pfadfinderwesens, der Schutz der Umwelt im internationalen Jahr des Waldes im Vordergrund. Geplant sind die Herausgabe eines besonderen Abzeichens, die Veröffentlichung eines Umwelt-Labels sowie ein ganzjähriger Wettbewerb. Besonderer Wert wird auf die Weiterbildung gelegt. Das Friedenslicht wird am 17. Dezember in der Kirche von Howald weitergereicht.
„Relais de l'amitié“ in Bilsdorf besteht seit 40 Jahren
Ein zusätzlicher Jahreshöhepunkt werden die Feiern zum 100. Jubiläum des internationalen Guidismus sein. Zu diesem Anlass werden in Bilsdorf am 27. November 100 Bäume gepflanzt. Weitere Aktivitäten sollen gemeinsam mit AGGL und FNEL stattfinden. Das Ferienhaus in Bilsdorf wird bei gleicher Gelegenheit sein 40-jähriges Bestehen feiern.
Angenommen wurden zwei Kongressanträge, mit denen eine Erziehung zum Respekt vor der Umwelt, von Programmkommissar David Heck erläutert, bzw. dem Wunsch einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit, von Claude Frantzen und Martine Cellerani als internationale Kommissare vorgetragen.
Mit Applaus wurde bei der freien Aussprache der Vorschlag zur Organisation eines großen internationalen Zeltlagers in Luxemburg bedacht. Die Mitgliederbeiträge bleiben unverändert. Zum Abschluss bedankte sich Commissaire général Grotz bei der scheidenden FNEL-Generalkommissarin Martine Faber-Schmit für die gute Zusammenarbeit, eine gleich gute Zusammenarbeit erhoffte er sich mit deren Nachfolgerin Nathalie de la Fontaine. Auch dankte der Redner der Gemeindeverwaltung Steinfort für ihre Unterstützung bei den nationalen Aktivitäten in der Gemeinde. Über dieses rege Interesse freute sich Bürgermeister Guy Pettinger in seinem Grußwort. (pm - Fotos:LGS/Gerry Huberty))