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Nach drei Jahren Bauzeit wird das Schengen-Lyzeum am 1. Juli in Perl eingeweiht

Die Bauarbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, aber der Neubau des Schengen-Lyzeums ist so weit fertiggestellt, dass das Gebäude morgen mit Schülern, Eltern, Lehrpersonal, aber auch mit Ehrengästen aus dem Saarland und dem Großherzogtum eingeweiht werden kann. Damit nicht genug. Eine ganze Woche werden in diesem Kontext Veranstaltungen angeboten, bei denen alle Interessenten willkommen sind.

„Nicht jeden Tag wird eine neue Schule für 25 Millionen Euro eingeweiht, auch in Luxemburg nicht.“ Volker Staudt, Direktor des Schengen-Lyzeums in Perl, ist stolz, dass aus der früheren Konrad-Adenauer-Schule – einem zu kleinen und renovierungsbedürftigen Bau aus den 1960er-Jahren – ein modernes Gebäude entstanden ist, in dem sich Schüler aus dem Saarland, Luxemburg und Frankreich wohl fühlen sollen. „Eine Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch des Lebens“, betont Staudt.

Das Konzept weicht klar ab von den Schulen dies- und jenseits der deutsch-luxemburgischen Grenze. „Die Ganztagsschule bietet die Möglichkeit, nach dem Hauptschul- und dem mittleren Bildungsabschluss in einem gymnasialen Zweig die allgemeine Hochschulreife, zugleich das luxemburgische ,Diplôme de fin d'études secondaires‘ nach Klassenstufe 12, oder in einem berufsbildenden Zweig das ,Diplôme de technicien administratif et commercial‘ zu erwerben“, erklärt Staudt. Der Unterricht finde in national gemischten Klassengemeinschaften und Kursgruppen statt.

Die Schule als Lebensraum verfügt über Rückzugs- und Kommunikationsecken, Ruhe- und Arbeitszonen sowie Möglichkeiten für Sport, Spiel und Freizeit. Der Außenbereich trägt einen naturnahen Charakter mit vielfältigen Aktionsflächen, großzügigen Sitzstufenanlagen, einem offenen Wasserlauf, Sitzbänken unter Bäumen, einem Spielbereich mit Spielhügel und Spielgeräten sowie einer Freilichtbühne. Eine Weitsprunganlage, eine Tartanbahn, eine Kletterwand, Schaukeln, Tischtennisplätze und ein Multifunktionsfeld für Basketball, Handball und Fußball sollen den Schüler zum Bewegen motivieren.

2007 öffnete das Lyzeum erstmals seine Türen

Fast acht Jahre vergingen seit dem Entwurf des Zukunftsbildes 2020 am 30. Juni 2003 bis zur Einweihung des Gebäudes, die am morgigen Freitag begangen wird. In den vergangenen acht Jahren arbeiteten der Landkreis Merzig-Wadern als Bau- und Schulträger, die Regierung des Großherzogtums Luxemburg und die Regierung des Saarlandes zusammen.

Am 27. August 2007 öffnete das Deutsch-Luxemburger Schengen-Lyzeum erstmals seine Türen. Knapp ein Jahr später begannen die Bauarbeiten. Nach rund drei Jahren ist die grenzüberschreitende Schule im neuen Gewand so gut wie fertig. „In den Sommerferien werden die letzten Arbeiten abgeschlossen“, sagt Staudt.

Auf einer Fläche von 19 000 Quadratmetern bietet die Schule Platz für 1 000 Schülerinnen und Schüler. Ausgestattet ist diese mit 56 Klassenräumen, 33 Funktionsräumen mit modernster Technik, 33 Gemeinschaftsräumen, 27 Technik- und Nebenräumen und 21 Verwaltungsräumen, einer Mensa mit täglich frisch zubereiteten Menüs, im vielfältig nutzbaren Auditorium und im multimedialen sowie klassischen Recherchezentrum. „Uns ist der hohe Stellenwert der Bildung und der innovative Ansatz des Schengen-Lyzeums von sehr großer Bedeutung“, erklärt Staudt. Hier fänden sich optimale Möglichkeiten für selbstorganisiertes und eigenverantwortliches Lernen. Gemeinsamkeiten in Bildung und Kultur mit dem luxemburgischen Nachbarn werden vertieft. Ein Busbahnhof verbessere die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. (jvdh)