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Lütkemeier mit zwei Premieren

Letzte Saison noch Young Rider, nun im ersten Jahr auf der Senioren-Tour unterwegs und dies mit durchschlagendem Erfolg. Fabienne Lütkemeier feierte beim CDI*** in Leudelingen einen bemerkenswerten Doppelerfolg: Sieg im Grand Prix Special, gefolgt vom Sieg in der GP-Kür, gleichbedeutend mit einer zweifachen Premiere für die hochtalentierte, ambitiöse deutsche Dressurreiterin.

Mit dem elfjährigen braunen Hannoveraner Wallach D'Agostino, mit dem sie bei der EM der Young Riders 2009 in Ermelo (NL) und 2010 in Kronberg (D) insgesamt vier Mal Gold in der Kür (zweimal), im Einzel und in der Mannschaft gewann und kürzlich beim CHIO in Aachen (D) die Plätze vier im Grand Prix Special und acht im Grand Prix belegte, errang die am 28. Oktober 1989 geborene Sportlerin bei den Senioren beim fünften Start den ersten Sieg im Grand Prix Spécial; mit dem zwölfjährigen braunen Wallach Qui Vincit Dynamis, mit dem sie in diesem Jahr in Vidauban (F) Vierte in Grand Prix und GP-Kür wurde, beim erst dritten Start den Premieren-Sieg in der Grand-Prix-Musikkür.

Die sich selbst als zielstrebig beschreibende Reiterin stammt aus einer wahren Dressurdynastie. Ihr Großvater Kurt Capellmann war langjähriger Präsident des CHIO Aachen, ihre Mutter Gina Capellmann-Lütkemeier wurde mit Deutschland 1986 Mannschaftsweltmeisterin und 1987 Mannschaftseuropameisterin, während ihre Tante Nadine Capellmann acht Mal Mannschaftsgold bei Olympischen Spielen (2), Weltmeisterschaften und Europameisterschaften (je 3) und einmal Einzelgold bei der WM 2002 gewann.

Für die in Paderborn wohnhafte Reiterin geht Leudelingen als das Turnier in die Geschichte ein, bei dem sie ihre ersten, sicherlich aber nicht ihre letzten GP-Siege im Senioren-Bereich erlangte. „Sicher willst du als Sportler immer gewinnen. Doch eigentlich bin ich nach Leudelingen gekommen, um mich gut zu platzieren. Dass dabei gleich zwei Siege bei wirklich namhafter Konkurrenz heraussprangen, ist umso höher einzuschätzen. Nein, Nervosität verspüre ich nie. In der Kür war der temperamentvolle Qui Vincit Dynamis diesmal lieb, brav und gut. Im Grand Prix waren uns zuvor zu viele Fehler unterlaufen. Platz fünf war die Quittung. D'Agostino hat seine Qualität und Konstanz eindrucksvoll unterstrichen.“ (VON JEAN-PAUL SCHILTZ )