Hugo Gernsback – Ein Luxemburger im Bingener Museum am Strom
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Schon durch seine Lage am Eingang zum Weltkulturerbe „Romantisches Rheintal“" ist das Historische Museum am Strom der geeignete Ort, um 2000 Jahre Kultur und Geschichte lebendig werden zu lassen: Vom Museumseingang direkt am Rhein fällt der Blick auf Mäuseturm, Niederwalddenkmal und Ruine Ehrenfels. Nur wenige Schritte sind es zum Rhein-Nahe-Eck und zu den Schiffsanlegestellen. Das Gebäude selbst, ein denkmalgeschütztes ehemaliges Elektrizitätswerk von 1898, ist mit seiner historisierenden Architektur Ausdruck später Romantik wie gründerzeitlichem Fortschrittsglaubens gleichermaßen und bietet eine faszinierende Kulisse für die Ausstellungen. (www.bingen.de).
Das Museum am Strom umfasst vier Dauerausstellungen zu den Themen Römer (mit einem weltweit einmaligen Ärztebesteck aus dem 2. Jahrhundert), Hildegard von Bingen (1098-1179; Äbtissin, Dichterin, Komponistin und bedeutende Universalgelehrte), Rheinromantik (lässt die Rheinbegeisterung des 19. Jahrhunderts lebendig werden) und Stadtgeschichte (von den Anfängen bis zur Gegenwart).
Momentan ist eine Sonderausstellung dem 1884 in Luxemburg geborenen Hugo Gernsback (ursprünglich Gernsbacher) gewidmet. Hugo Gernsback wanderte 1904 nach Amerika aus. Erfinder, Elektroteile-Händler, Autor, Medienunternehmer und Visionär: Hugo Gernsback ist der Begründer des Begriffs Science-Fiction. Der Hugo Award, einer der wichtigsten jährlichen Preise in der Science-Fiction-Literatur, ist ein nach Hugo Gernsback benannter Leserpreis. Hugo Gernsback starb 1967 in New York.
Hugo Gernsback studierte Anfangs der 20. Jahrhunderts am Binger Technikum, aus der die heutige Technische Hochschule Bingen hervorging. Er belegte hier Kurse in der Mathematik, im Maschinenbau, der Elektrizität, der Physik sowie in der Chemie.
Im 50. Todesjahr Hugo Gernsbacks zeigt das Binger Museum am Strom zahlreiche Exponate zu dessen Leben und Wirken, darunter bunte Titelseiten seiner zahlreichen Magazine und technische Geräte seiner „The Electro Importing Co.“. Es gibt aber auch von der Technischen Hochschule Bingen hergestellte Exponate die illustrieren, wie nahe der Visionär mit seinen Fiktionen der Zukunft an der heutigen Realität war.
Die Sonderschau zu Karriere und Leistungen des gebürtigen Luxemburgers Hugo Gernsback, „Die wunderbare Welt des Hugo Gernsback“, kann noch bis zum 26. November 2017 besichtigt werden.
Ein Kultur-Wochenende in Bingen, wo man also augenblicklich dem Luxemburger Hugo Gernsback begegnet, lohnt sich!
Informationen zur Stadt Bingen, dem Museum am Strom und den Ausstellungen findet man unter www.bingen.de.
Bücher zu Hugo Gernsback:
- Luc Henzig, Paul Lesch, Ralph Letsch: Hugo Gernsback - An Amazing Story (L - Centre national de littérature, 2010)
- Franz Pichler: Hugo Gernsback und seine technischen Magazine (D - Trauner Verlag, 2013)