Als ich am Donnerstag, dem 11. August 2011, in Brandenburg ankam, um einen Nachmittag hinter den Kulissen der Filmproduktion von „D'Schatzritter an d'Geheimnis vum Melusina“ zu verbringen, wusste ich nicht recht, was ich zu erwarten hatte. Eine Filmproduktion hatte ich mir immer sehr groß, eindrucksvoll und aufwändig vorgestellt. Aber so etwas hier in unserem kleinen Luxemburg?
Zuerst einmal ging es zur „Base“, wo Maske, Garderobe und Verpflegung waren. Was sich aufregend anhört war nichts weiter als ein kleiner Parkplatz, auf dem zwei Wohnwagen und eine Currywurstbude standen. Einige Mitarbeiter der Produktion waren am Essen, andere standen herum und redeten. Keine Spur von der Hektik einer Filmcrew.
Dann ging es auf die Burg, zum eigentlichen Drehort. Doch die Schauspieler befanden sich noch an einem anderen Drehort, und der Dreh hier würde erst später beginnen. Also führte die „Produktion Designerin“ uns herum. Ihre Aufgabe war es, die Burg so herzurichten, dass sie zum optimalen Schauplatz für den Dreh wurde. Unter ihrer Anleitung waren unter anderem Schrauben mit Moos verdeckt worden, Säulen waren errichtet worden und eine spezielle Holzplanke wurde angefertigt, durch die später einer der jungen Abenteurer hindurch brechen musste. Einige der Arbeiten waren noch in vollem Gange, wie beispielsweise das Errichten einer Tür in einem Torbogen. Hier bekam man dann auch erstmals einen Eindruck, wie aufwendig es alleine war, das Set herzurichten.
Nach dieser umfangreichen Führung ging es dann zurück zur „Base“, wo wir die Schauspieler treffen sollten. Zuerst einmal wurden wir in ein Zelt gebracht, und der Produktionsleiter erklärte uns noch einige Hintergründe zum Film und dem Dreh. Nach und nach kamen dann auch einige der Schauspieler. Auch wenn so manch einer sich so eine inoffizielle „Pressekonferenz“ sicher etwas glamouröser vorgestellt hatte als in einem Zelt auf Holzbänken, so nahmen sich die Schauspieler Zeit, um sich den Fragen der Journalisten zu stellen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Auch wenn dabei keine weltbewegenden Neuigkeiten erzählt wurden, so war es doch interessant, solche Menschen einmal in Echt zu sehen und ein paar dennoch interessante Informationen und Ansichten der Schauspieler zu erfahren.
Danach ging es dann wieder rauf zur Burg, um endlich beim großen Drehen dabei zu sein. Am Eingang der Burg standen nun auch schon einige Laster mehr und in der Burg war auch schon einiges mehr los als bei unserer früheren Besichtigung. Die Kameras waren schon bereit, die Monitore der Regie waren aufgestellt, die jungen Schauspieler waren schon eifrig am Üben und noch etliche andere Menschen rannten umher, ohne dass ich mir vorstellen konnte, was die alle mit dem Dreh zu tun hatten. Jetzt hieß es sich in eine Ecke stellen und ruhig sein, um den Dreh bloß nicht zu stören. Und dann ging es auch schon los. Die erste Klappe fiel, und nach einem „Und Bitte!“ von seitens der Regisseurin legten die beiden jungen Abenteurer dann auch schon los mit ihrem Schwertkampf. Nach einigen „Takes“ war die Szene dann auch im Kasten und die Schauspieler sowie die Crew kehrten zur „Base“ zurück zum Essen, während wir uns auf den Weg nach Hause machten. Hinter uns lag ein aufschlussreicher Tag und das Erlebnis von ein bisschen Hollywood in Luxemburg.
(Fotos: Armand Wagner & Paul Hinger)