„Domaine thermal“ in den roten Zahlen
Langfristiger Strategie- und Investitionsplan wird bis Ende des Jahres ausgearbeitet
Das vergangene Jahr war auch für das Thermal-Zentrum Mondorf ein Krisenjahr. Nachdem die Gewinne stetig schrumpften, vermeldet das Kurbad 2009 einen starken Verlust von fast einer halben Million Euro. Nach den hohen Energiekosten in 2008 leidet die öffentlich-rechtliche Anstalt unter den Folgen der Wirtschaftskrise und dem Anstieg der Konkurrenz. Um das Schiff wieder flottzukriegen, wollen die Verantwortlichen, unter dem neuen Direktor Pierre Plumer, einen Investitionsplan für die nächsten Jahre ausarbeiten.
„Die Zahlen für das vergangene Jahr sind nicht gut“, unterstreicht Verwaltungsratspräsident Paul Hammelmann. Nach einem Gewinn von 102 000 Euro in 2008 beträgt der Verlust des Unternehmens 497 000 Euro. Die Krise hat auch Mondorf nicht verschont. Vor allem der Business-Bereich hat stark gelitten.
„Bad Mondorf ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt und muss nicht unbedingt Gewinn abwerfen“, unterstreicht der Präsident. Er gibt dennoch zu, dass das Unternehmen rentabel sein sollte. Direktor Marc Olinger verstarb im Juli 2009 und Paul Plumer hat das Ruder übernommen. Der neue Direktor will für die nächsten Jahre einen Investitions- und Strategieplan ausarbeiten, um die stetig sinkende Bilanz zu steigern. Dieser Plan soll bis Ende des Jahres präsentiert werden.
Der Umsatz fiel von 20,9 Millionen Euro auf 20 Millionen. Der Kurbereich konnte erneut zulegen. Nachdem 2008 5 066 Gäste Mondorf für ihre heilende Wirkung aufsuchten, waren es letztes Jahr 5 201 (+ 2,6 %). Die lothringische Krankenkasse bewilligt auch Kuren in Luxemburg, aber dies sei noch wenig bekannt, meint Hammelmann. 2008 fanden 7 Gäste aus Frankreich den Weg nach Mondorf, um die Kur zu besuchen, ein Jahr später sind es schon 144.
Diversifikation der Kundschaft vorantreiben
Das Bad wird weiterhin versuchen, seine Kundschaft zu diversifizieren. Nach Belgien und Frankreich soll auch verstärkt der deutsche Markt in Angriff genommen werden. Dies gehöre klar zu den Prioritäten des neuen Direktors. Auch ein Kommunikations- und Marketingplan sei in Arbeit, um die Produktpalette besser zu präsentieren.
Der Hotelbereich wurde letztes Jahr am schlimmsten von der Krise getroffen. Die Belegung des Hotels sank von 71,5 Prozent auf 64,5. Der Anteil der „Business-Kundschaft“ ging um 21 Prozent zurück und auch die Kongress- und Seminarräume „erfreuten“ sich weniger Beliebtheit.
Das „Domaine thermal“ hat vergangenes Jahr alle Hotelzimmer renoviert, damit diese dem internationalen Standard entsprechen. Die Preise der Zimmer stiegen auch im Schnitt 5,2 Prozent. Um das Hotel international zu positionieren, bietet Mondorf nun Online-Reservationen an. Auch werde verstärkt mit europäischen Reiseagenturen kooperiert.
Im Sauna- und Fitnessbereich „Club“ sank die Anzahl der Eintritte von Abonnenten von 142 851 auf 139 617 (- 2 Prozent). Wegen Renovierungsarbeiten war das thermale Schwimmbad sechs Monate geschlossen, und dies habe den Verkauf der Tages-Karten um 34 % verringert, sagt Hammelmann.
Der Wellness-Bereich lockte 2009 weniger Menschen an. Die Anzahl der Gäste verringerte sich um 7 Prozent, 13 172 Gäste nutzten den Wellness-Bereich. Dennoch stieg in diesem Bereich der Umsatz um 6 Prozent auf 1,59 Millionen Euro. Auch dieses Jahr wird das Angebot erweitert. Die Gäste erwartet eine neue, nach asiatischem Stil eingerichtete Sauna sowie eine „Salzkabine“. Diese „Salounge“ ist ein Entspannungsraum, wo Gäste die heilsame Wirkung von salzhaltiger Luft auf sich wirken lassen können.
Das Unternehmen konnte im Personalbereich Einsparungen vornehmen. Ende 2009 arbeiteten 291 Personen im Betrieb anstatt 300. Die Abgänge werden nicht mehr ersetzt, und diese Tendenz werde sich fortsetzen, unterstreichen die Verantwortlichen. Vor wenigen Monaten wurde auch das Labor ausgegliedert.
Das Investitionsvolumen belief sich 2009 auf 813 000 Euro. Dies ist 13 % weniger als ein Jahr zuvor, unterstreicht Plumer. Der größte Teil der Ausgaben beanspruchte der Hotelbereich: 347 000 Euro verschlang die Renovierung der Zimmer des Parc Hôtel. 2010 werde weiterhin in die Infrastruktur und in moderne Geräte investiert, aber das Volumen wurde nicht angegeben. Auch hier werde die weitere Vorgehensweise noch untersucht.
Tendenz wieder steigend
Nach dem Krisenjahr sei die Tendenz im ersten Quartal wieder steigend, verkündet der neue Direktor. Das Thermalbad werde auch in Zukunft größere Events organisieren, unterstreicht Hammelmann.
Mondorf leidet verstärkt unter der Konkurrenz aus Walferdingen (Pidal) und Strassen/Bartringen (Les Thermes), auch wenn die Kundschaft nicht unbedingt die die gleiche sei. Der Präsident unterstreicht, dass er nicht gegen den Namen „Les Thermes“ klagen werde.
Die Verkehrsproblematik rund um Mondorf, vor allem der Verteilerkreis Hellingen, tue ein Übriges, um die Leute abzuschrecken, meint Hammelmann.
Das Unternehmen muss sich neu erfinden ohne die Stammkundschaft zu vergraulen. Fast typisch ist deswegen die aktuelle Ermittlung in „Nacktheitsfragen“. Das Unternehmen will versuchen, die Wünsche der „sensibleren“ Kundschaft und der freizügigen Gäste in Einklang zu bringen. (von ronny wolff - Foto: Guy Jallay)
Langfristiger Strategie- und Investitionsplan wird bis Ende des Jahres ausgearbeitet
Das vergangene Jahr war auch für das Thermal-Zentrum Mondorf ein Krisenjahr. Nachdem die Gewinne stetig schrumpften, vermeldet das Kurbad 2009 einen starken Verlust von fast einer halben Million Euro. Nach den hohen Energiekosten in 2008 leidet die öffentlich-rechtliche Anstalt unter den Folgen der Wirtschaftskrise und dem Anstieg der Konkurrenz. Um das Schiff wieder flottzukriegen, wollen die Verantwortlichen, unter dem neuen Direktor Pierre Plumer, einen Investitionsplan für die nächsten Jahre ausarbeiten.
„Die Zahlen für das vergangene Jahr sind nicht gut“, unterstreicht Verwaltungsratspräsident Paul Hammelmann. Nach einem Gewinn von 102 000 Euro in 2008 beträgt der Verlust des Unternehmens 497 000 Euro. Die Krise hat auch Mondorf nicht verschont. Vor allem der Business-Bereich hat stark gelitten.
„Bad Mondorf ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt und muss nicht unbedingt Gewinn abwerfen“, unterstreicht der Präsident. Er gibt dennoch zu, dass das Unternehmen rentabel sein sollte. Direktor Marc Olinger verstarb im Juli 2009 und Paul Plumer hat das Ruder übernommen. Der neue Direktor will für die nächsten Jahre einen Investitions- und Strategieplan ausarbeiten, um die stetig sinkende Bilanz zu steigern. Dieser Plan soll bis Ende des Jahres präsentiert werden.
Der Umsatz fiel von 20,9 Millionen Euro auf 20 Millionen. Der Kurbereich konnte erneut zulegen. Nachdem 2008 5 066 Gäste Mondorf für ihre heilende Wirkung aufsuchten, waren es letztes Jahr 5 201 (+ 2,6 %). Die lothringische Krankenkasse bewilligt auch Kuren in Luxemburg, aber dies sei noch wenig bekannt, meint Hammelmann. 2008 fanden 7 Gäste aus Frankreich den Weg nach Mondorf, um die Kur zu besuchen, ein Jahr später sind es schon 144.
Diversifikation der Kundschaft vorantreiben
Das Bad wird weiterhin versuchen, seine Kundschaft zu diversifizieren. Nach Belgien und Frankreich soll auch verstärkt der deutsche Markt in Angriff genommen werden. Dies gehöre klar zu den Prioritäten des neuen Direktors. Auch ein Kommunikations- und Marketingplan sei in Arbeit, um die Produktpalette besser zu präsentieren.
Der Hotelbereich wurde letztes Jahr am schlimmsten von der Krise getroffen. Die Belegung des Hotels sank von 71,5 Prozent auf 64,5. Der Anteil der „Business-Kundschaft“ ging um 21 Prozent zurück und auch die Kongress- und Seminarräume „erfreuten“ sich weniger Beliebtheit.
Das „Domaine thermal“ hat vergangenes Jahr alle Hotelzimmer renoviert, damit diese dem internationalen Standard entsprechen. Die Preise der Zimmer stiegen auch im Schnitt 5,2 Prozent. Um das Hotel international zu positionieren, bietet Mondorf nun Online-Reservationen an. Auch werde verstärkt mit europäischen Reiseagenturen kooperiert.
Im Sauna- und Fitnessbereich „Club“ sank die Anzahl der Eintritte von Abonnenten von 142 851 auf 139 617 (- 2 Prozent). Wegen Renovierungsarbeiten war das thermale Schwimmbad sechs Monate geschlossen, und dies habe den Verkauf der Tages-Karten um 34 % verringert, sagt Hammelmann.
Der Wellness-Bereich lockte 2009 weniger Menschen an. Die Anzahl der Gäste verringerte sich um 7 Prozent, 13 172 Gäste nutzten den Wellness-Bereich. Dennoch stieg in diesem Bereich der Umsatz um 6 Prozent auf 1,59 Millionen Euro. Auch dieses Jahr wird das Angebot erweitert. Die Gäste erwartet eine neue, nach asiatischem Stil eingerichtete Sauna sowie eine „Salzkabine“. Diese „Salounge“ ist ein Entspannungsraum, wo Gäste die heilsame Wirkung von salzhaltiger Luft auf sich wirken lassen können.
Das Unternehmen konnte im Personalbereich Einsparungen vornehmen. Ende 2009 arbeiteten 291 Personen im Betrieb anstatt 300. Die Abgänge werden nicht mehr ersetzt, und diese Tendenz werde sich fortsetzen, unterstreichen die Verantwortlichen. Vor wenigen Monaten wurde auch das Labor ausgegliedert.
Das Investitionsvolumen belief sich 2009 auf 813 000 Euro. Dies ist 13 % weniger als ein Jahr zuvor, unterstreicht Plumer. Der größte Teil der Ausgaben beanspruchte der Hotelbereich: 347 000 Euro verschlang die Renovierung der Zimmer des Parc Hôtel. 2010 werde weiterhin in die Infrastruktur und in moderne Geräte investiert, aber das Volumen wurde nicht angegeben. Auch hier werde die weitere Vorgehensweise noch untersucht.
Tendenz wieder steigend
Nach dem Krisenjahr sei die Tendenz im ersten Quartal wieder steigend, verkündet der neue Direktor. Das Thermalbad werde auch in Zukunft größere Events organisieren, unterstreicht Hammelmann.
Mondorf leidet verstärkt unter der Konkurrenz aus Walferdingen (Pidal) und Strassen/Bartringen (Les Thermes), auch wenn die Kundschaft nicht unbedingt die die gleiche sei. Der Präsident unterstreicht, dass er nicht gegen den Namen „Les Thermes“ klagen werde.
Die Verkehrsproblematik rund um Mondorf, vor allem der Verteilerkreis Hellingen, tue ein Übriges, um die Leute abzuschrecken, meint Hammelmann.
Das Unternehmen muss sich neu erfinden ohne die Stammkundschaft zu vergraulen. Fast typisch ist deswegen die aktuelle Ermittlung in „Nacktheitsfragen“. Das Unternehmen will versuchen, die Wünsche der „sensibleren“ Kundschaft und der freizügigen Gäste in Einklang zu bringen. (von ronny wolff - Foto: Guy Jallay)