Grenzüberschreitende Kooperation in Jugendarbeit und Ausbildung

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Luxemburgischer und Rheinland-pfälzischer Musikverband
unterzeichneten Kooperationsvereinbarung

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Der Saal Vic. Abens in der Hofburg von Vianden bot am vergangenen Donnerstag den angemessenen Rahmen für ein Ereignis der besonderen Art. Der luxemburgische Musikverband „Union Grand-Duc Adolphe“ (UGDA) und der „Landesmusikverband Rheinland-Pfalz e.V.“ (LMV) unterzeichneten, in Gegenwart zahlreicher Mitglieder beider Verbände sowie zahlreicher Gäste und Ehrengäste eine Vereinbarung zur Kooperation in der Jugendarbeit und in der musikalischen Ausbildung.
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„Einen besseren Ort zur Unterzeichnung dieses Dokumentes als diesen Saal könnte man sich nicht vorstellen,“ so die Viandener Bürgermeisterin Gaby Frantzen-Heger in ihrer Begrüßungsansprache, war doch Vic Abens zehn Jahre lang Präsident der UGDA sowie lange Jahre Präsident der „Veiner Musik“.

Sowohl UGDA-Präsident Louis Karmeyer als auch Landrat Günther Schartz, Präsident des Landesmusikverband Rheinland-Pfalz betonten in ihren Reden, dass man zügig den Kooperationsweg zwischen den beiden Verbänden beschritten habe, dies, da man sich schon nach dem ersten Treffen einig wurde, dass es sehr viele gemeinsame Handlungsfehler und Problemlagen bei der Gewinnung von Nachwuchs für die „ehrenamtliche“ Musik gäbe. Deshalb habe man die ohnehin schon bestehende gute Kooperation jetzt auf eine vertragliche Grundlage gestellt. Beide sind der Meinung, dass man sehr viel von einander lernen kann. So bestehen beispielsweise in Luxemburg umfangreiche Erfahrungen beim Gewinnen junger Menschen aus Migrantenfamilen für die Vereinsarbeit. Dies könne den Rheinland-Pfälzern bei der Nachwuchsgewinnung in Großstädten helfen

Da in Luxemburg der Anteil der ausländischen Bevölkerung bei über 40 Prozent liegt und so unterschiedliche Kulturkreise und Mentalitäten in den Orten leben, hat man sich schon seit Jahren darum bemüht, aus diesen Bevölkerungskreisen Nachwuchs für die musikalische Arbeit zu finden. Positiv in Luxemburg ist, dass dies alles noch vor dem Hintergrund einer wachsenden Bevölkerungszahl geschieht. Auch das sieht in Rheinland-Pfalz in ländlichen Räumen anders aus.

Hingegen haben rheinland-pfälzische Vereine Initiativen entwickelt, um in der Kooperation mit Schulen, Musikschulen oder Kindertagesstätten Menschen für die Blasmusik zu begeistern. Dies ist in vielen Bereichen auch deswegen geschehen, weil wegen des gesamten Bevölkerungsrückgangs die Zahl jugendlich Interessierter immer knapper wird. Beide Verbände wollen auch deshalb zusammenarbeiten, weil man ein schwindendes Interesse an einer dauerhaften ehrenamtlichen Arbeit junger Menschen sieht und man den Vereinen auch bei der Bewältigung dieser Problematik helfen will. „Das kulturelle Ehrenamt wird durch die gegenseitige Unterstützung als ein Stück weit gesichert“, sind sich Karmeyer und Schartz sicher.

Ergänzt wird die Vereinbarung durch die Absicht, im Bereich der musikalischen Ausbildung, der Durchführung von Lehrgängen, aber auch bei Wertungsspielen zu kooperieren. Der Austausch von Dozentinnen und Dozenten gehört genauso dazu wie die gemeinsame Suche nach Dirigentinnen und Dirigenten. Regelmäßige Konsultationen der Präsidien sind Inhalt der Kooperation, die gemeinsame Akquise von Spendenmitteln, aber auch die Durchführung von sozialen Projekten und Projekten der Jugendarbeit.

„Wir wollen auf diesem Weg natürlich auch Grundlagen für Projektförderungen, beispielsweise aus europäischen Mitteln schaffen, so Karmeyer und Schartz. Recht vielversprechend heißt es unter dem Ziel der Kooperation: „Verschiedene Sprachen fließen so in die Vereinsarbeit ein, so dass auch auf diesem Weg neue gesellschaftliche und kulturelle Impulse in die Arbeit der Vereine einfließen“.

Im Anschluss an die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages, war es Luc Braconnier, der in Vertretung von Kultusministerin Octavie Modert betonte, dass es u.a. sehr wichtig sei, den Kindern und Jugendlichen, besonders denjenigen mit Migragrationshintergrund den Zugang zu Kunst und Kultur zu erleichtern, von daher seien diese Ziele auch einer der Schwerpunkte dieser Vereinbarung zwischen UGDA und LMV. Toleranz und Respekt gegenüber anderen zu fördern sei eines der erklärten Ziele, so Luc Braconnier, der dieses positive und vor allem transparente Projekt, in dem die Ziele sehr klar und überschaubar seien, lobte. Im Namen der Kulturministerin richtete Luc Braconnier einen großen Dank an alle Verantwortliche des Projektes, wobei tiefere und längere Freundschaften nicht ausgeschlossen werden sollten.

Musikalisch aufgewertet wurde diese Feier durch den Kinder- und Jugendchor der Musikschule des Kantons Klerf sowie das Klarinettenquartett und das Posaunenensemble der Musikschule des Eifelkreises Bitburg-Prüm.
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Text und Fotos: ARMAND WAGNER