Rosen schneiden – gewusst wie
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Schnittkurs in der Roseraie Château de Munsbach
Bei einem informativen Rosenschnittkurs in der Roseraie Château de Munsbach zeigte Agraringenieurin Marianne Kollmesch von den Lëtzebuerger Rousefrënn: Der Schnitt von Beet- und Strauchrosen kann auf einfache Weise gelingen.
Im malerischen Park von Schloss Munsbach begrüßten die Lëtzebuerger Rousefrënn am 18. März 15 Teilnehmende zu einem rund einstündigen Schnittkurs für Beet- und Strauchrosen. Das Interesse an den Schnittkursen ist groß, weiß Maryse Weirig-Hensel, Präsidentin der Lëtzebuerger Rousefrënn.
Der erste Schnitt zur Forsythienblüte
„Wir wenden beim Rosenschnitt ein simples System an“, erklärte Kursleiterin Marianne Kollmesch von den Lëtzebuerger Rousefrënn, die sich bestens mit der Pflege von Rosen auskennt. „Wenn die Forsythienblüte beginnt, ist der Winter vorbei und damit die Zeit für den Rosenschnitt gekommen“, informierte sie. Nun werden die öfterblühenden Kletter-, Strauch- und Beetrosen geschnitten, so die Agaringenieurin. Einmalblühende Rosen, wie die historischen, jedoch nur nach der Blüte im Juni. Wer den optimalen Schnittzeitpunkt bestimmen möchte, sollte in seinem Garten eine Kornelkirsche pflanzen, empfahl Kollmesch. Denn diese blüht zur gleichen Zeit wie die Forsythie und liefert außerdem wertvolle Nahrung für Insekten.
Beim Rosenschnitt in der Roseraie erläuterte sie, worauf es beim Stutzen der dornigen Schönheiten ankommt. Natürlich ist eine scharfe Schere für einen sauberen Schnitt unerlässlich. Vor dem Schnitt gilt es, sich zunächst einen Überblick am Rosenstrauch zu verschaffen. „Nicht von oben, sondern unten in den Strauch schauen“ riet die Rosenfachfrau. Wie sie erklärte, sollen als erstes alle abgestorbenen Äste entfernt werden. Dann die Ästchen, die zu dünn sind, um eine Blüte hervorbringen zu können. Wo sich letztes Jahr Verzweigungen bis an die Basis des Rosenstocks gebildet haben, das heißt an den Trieben wo schon Blüten waren, gibt es dieses Jahr keine gute Blüte, klärte Kollmesch auf: Daher werden alle Zweige rausgeschnitten, die bis zum Boden hin unten verzweigt sind. Befinden sich Verzweigungen weiter oben, dann stört das nicht. Es bleiben letztlich nur die Triebe übrig, die unten nicht verzweigt sind. Anschließend werden die verbleibenden Rosentriebe gekürzt: Beetrosen auf ca. eine Handlänge, etwa 20 cm vom Boden. Meist bleiben nur ca. 5 bis 6 Triebe stehen. Strauchrosen werden kniehoch abgeschnitten, aber ansonsten ist das Prinzip beim Schnitt wie bei den Beetrosen, sagte sie. Der Rosenschnitt werde in zahlreichen Büchern je nach Art der Rose wesentlich ausführlicher beschrieben. Das sei nicht falsch, überfordere aber viele Menschen.
Das Geheimnis üppiger Blüte: Mulchen und Kompostieren
Nach dem praktischen Teil ging Kollmesch auf Wissenswertes zum Mulchen und Kompostieren der dornigen Schönheiten ein. Auf Pflanzenschutzmittel und Blaukorn sollte man zugunsten der Umwelt verzichten, lautete ihr eindringlicher Rat. Auch mögen Rosen etwas Freiraum: ca. 30 cm um sie herum vertragen sie keinen anderen Bewuchs. Zum Mulchen gab sie nützliche Hinweise und gerade bei der Auswahl des Mulchmaterials bestehen zahlreiche Missverständnisse, wie sie unterstrich: So ist Rindenmulch zum Mulchen der Rosen ungeeignet, da er den Boden übersäuert und zu den Lieblingsplätzen der Schnecken und deren Eiablage zählt. Auch im Handel oftmals als „Rosenmulch“ bezeichnetes Material aus gehäckselter Fichten- oder Pinienrinde ist zum Rosenmulchen untauglich, zeigte die Beraterin der Lëtzebuerger Rousefrënn auf. Doch es gibt zweckmäßiges und natürliches Mulchmaterial, hob sie hervor: Gehäckseltes Chinaschilf (Miscanthus): Mit seinen harten, kantigen Halmspänen hält es Schnecken und Kräuter fern. Wer mit Miscanthushäckseln mulcht, kann obendrein der Umwelt etwas Gutes tun. Das Süßgras wird hauptsächlich in Wasserschutzgebieten angebaut, um Quellen und Grundwasser dank rein mechanischer Unkrautregulierung und Düngerverzicht zu schützen. Häcksel aus Miscanthus sind übrigens auch aus Luxemburger Herstellung erhältlich. Doch Kollmesch hatte noch weiteres nützliches Material zum Mulchen und zur Bodenverbesserung mitgebracht: Holzhäcksel vom Laubheckenschnitt, Kompost sowie Grasschnitt ohne Samen und sogar Kakaoschalen sind hierzu ebenfalls gut geeignet.
Wertvolle Tipps: Oppe Gaardepäertchen am 25. Juni
Wer noch wertvolle Anregungen zur Rosenpflege von den Lëtzebuerger Rousefrënn sucht, sollte den Tag der offenen Gartenpforte (Oppe Gaardepäertchen) am 25. Juni von 14 bis 19 Uhr in der Roseraie Château de Munsbach besuchen. Der Rosengarten präsentiert sich als eine landesweit einmalige Sammlung ca. 700 ausgewählter Rosen aus rund 170 Sorten. Die Roseraie ist jederzeit und kostenlos zugänglich und wird von den ehrenamtlichen Helfenden der Lëtzebuerger Rousefrënn liebevoll gepflegt. Mehr Infos über die Roseraie Château de Munsbach und Anmeldung zu den Rosenschnittkursen der Lëtzebuerger Rousefrënn unter www.rousefrenn.lu.
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