Diplomüberreichung im Lycée Ermesinde Mersch
Lange Zeit war es unsicher, ob eine Diplomüberreichung für die Abschlussklassen des Lycée Ermesinde in Mersch stattfinden dürfe. Insgesamt sieben Wochen „homeschooling“ infolge der Corona-Pandemie hatten die Schüler bereits hinter sich und diese hatten auch ihre Spuren hinterlassen; eine gewisse Frustration war spürbar. Die Abiturprüfungen waren schon geschrieben und nach einer Unterredung zweier Schülerinnen mit dem Direktor gab dieser grünes Licht für eine Diplomüberreichung, allerdings musste diese gemäß den sanitären Vorschriften über die Bühne gehen. In einer ersten Phase wurde entschieden, dass nur die Abiturienten selber zu der Feier eingeladen würden, während die Eltern die Möglichkeit bekämen der Feier über Livestream beizuwohnen. Als sich jedoch herausstellte, dass die Sporthalle des LEM auch gemäß den sanitären Richtlinien genügend Platz bieten würde, entschied man, dass eine Teilnahme der Eltern doch möglich sei – eine Entscheidung, die natürlich mit Freude begrüßt wurde.
Mithilfe diverser Schüler aus anderen Klassen wurde so die Sporthalle in einen Festsaal verwandelt. Im Abstand von zwei Metern saßen die Primaner jeweils zusammen mit ihren Eltern an einem hübsch dekorierten Tisch und wurden an diesem von Schülern, die sich freiwillig gemeldet hatten – und selbstverständlich Masken trugen - mit Knabbereien und Getränken versorgt. Beim Betreten des Festsaals war Maskenpflicht, diese durfte nur, nachdem man Platz genommen hatte, abgenommen werden.
Drei Schülerinnen leiteten den Abend mit einem Text der bekannten deutschen Poetry-Slammerin Julia Engelmann ein und übernahmen auch die Moderation des Abends. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von zwei weiteren Schülerinnen.
In seiner Rede ging der Direktor des Ermesinde, Jeannot Medinger, natürlich auch auf die Besonderheiten dieses Festaktes ein. Er erklärte denn auch den Ablauf der eigentlichen Diplomüberreichung: Einen Handschlag oder ein Küsschen für die Abituriennten gab es diesmal nicht vom Direktor. Nachdem sein Name aufgerufen worden war, ging jeder Diplomand einzeln zur Bühne, auf der er vom Direktor und seinem Mitarbeiterstab erwartet wurde – auch hierbei herrschte natürlich Maskenpflicht. Der Weg zur Bühne wurde durch amüsante Anekdoten über den jeweiligen Kandidaten begleitet, zusammengestellt und vorgelesen von Mitgliedern des Abiturkomitees. Neben dem eigentlichen Abiturzeugnis erhielten alle noch ein überaus praktisches Abschiedsgeschenk: ein Kochbuch.
Nach etwa zwei Stunden war der Festakt vorbei, die Turnhalle leerte sich. Vor dem Gebäude des LEM wurde spontan noch von einigen Schülern gefeiert, die letzten Gruppenfotos wurden geschossen, danach ging es für die meisten in eines der umliegenden Restaurants. Doch damit war der Abend für viele von ihnen noch nicht vorbei: Vor Mitternacht fanden sie sich wieder vor IHREM Ermesinde ein um zusammen mit einigen Lehrern endgültig Abschied von ihrer Schule zu nehmen.
(Amandine Heckemanns, Première C, Lycée Ermesinde Mersch)