Generalversammlung von Camprilux, Initiative „Camprilux Next Generation“
um weitere Bilder zu sehen.
Zu Beginn eines neuen Jahres blickt Camprilux, die Vereinigung der Luxemburger Campingbetriebe, traditionsgemäß Ende des Monats Januar auf das vorherige Jahr zurück, zieht Bilanz und stellt die Pläne für die kommende Saison vor. Der Verband und seine Mitglieder blicken demnach positiv in die Zukunft.
Eröffnet wurde die Versammlung durch eine Rede der Präsidentin Florence Kirtz-Bertemes. Nach der Begrüßung der Ehrengäste, u.a. Tourismusminister Lex Delles, Bürgermeister Emile Eicher und der Vertreter der touristischen Partner bedankte sie sich bei diesen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Alsdann blickte sie zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Die Saison 2022 habe die von 2019, die letzte vor der Corona-Krise, noch übertroffen. Das sonnige Wetter sorgte insgesamt für ein gesteigertes Interesse an Outdoor-Aktivitäten und Camping-Aufenthalten in der Natur. Der Zuwachs an Neu-Kunden, darunter vor allem aus Deutschland, habe sich deutlich im letzten Jahr fortgesetzt. Auch Wanderfreudige und junge Menschen steuern vermehrt einen Camping an und das klassische Zelt scheint ein Comeback zu erleben, wobei die Ausstattung mittlerweile modernsten Ansprüchen und dem Umweltbewusstsein entgegenkommt. Aber auch die Ausführungen der Wohnwagen und Reisemobile entsprechen mehr und mehr dem gesteigerten Qualitätsbewusstsein der Gäste. Die Nutzung der Gastronomie und motorisierter Ausflüge scheint jedoch etwas gedrosselt zu sein, zugunsten des Fokussierens auf das Essentielle, den Urlaub an sich und zur Einsparung der Kosten. Sorgen bereiteten den Betrieben die steigenden Wasser- und Energiekosten, die die Campings nicht komplett auf ihre Kunden abwälzen möchten. Auch gibt es starke Bedenken, Schritt halten zu können mit den technologischen Neuheiten und der entsprechenden Infrastruktur, um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Diese sind mit enormen Investitionen verknüpft, deren Nutzungsdauer dann vielleicht auch noch innerhalb kurzer Zeit von neuen Technologien abgelöst würde. Dies erschwere die Planungssicherheit und erwartete Rentabilität in Bezug auf die nötigen Investitionen. Wie in vielen Bereichen erschweren auch die administrativen Hürden und vermehrten Auflagen viele Vorhaben. Ein Dorn im Auge ist die „Taxe de séjour“ in manchen Ortschaften, die als äußerst kontraproduktive Maßnahme für den Standort Luxemburg als Urlaubsdestination empfunden wird. Der Arbeitskräftemangel, der in diesem Jahr kritische Ausmaße angenommen hat, beeinträchtigt den gesamten Sektor. Eine Anregung war, die Verträge für Studenten zu überdenken und die erlaubte Arbeitszeit zu erhöhen. Denn auch viele Studenten sind auf zusätzliche Arbeit angewiesen, um über die Runden zu kommen.
Umfassend präsentierte Linda Gedink alsdann die Finanzdaten und den Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres sowie die Projekte für 2023. Das Jahr 2022 konnte mit einem Plus abgeschlossen werden. Die Mitgliedsbeiträge wurden dem Index angepasst und die Erhöhung einstimmig angenommen. Auch Generalsekretärin Linda Gedink stellte fest, dass die Saison insgesamt für die meisten sehr gut verlaufen sei. Sie ging ebenfalls auf die Problematik der „Taxe de séjour“ ein. Später versicherte Tourismusminister Lex Delles in seiner Rede, dass vorerst keine solche Taxe auf Nationalebene eingeführt würde.
Linda Gedink kündigte an, dass ihre Präsidentschaft in der europäischen Vereinigung der Campingbetreiber EFCO & HPA („European Federation of Campingsite Organisations & Holiday Park Associations“) demnächst beendet sei. Bürgermeister Eicher bedankte sich ausdrücklich in seiner Rede für ihren wertvollen Einsatz auf internationaler Ebene.
Es standen auch Neuwahlen des Komitees an. Die erneute Wahl von Henri Schuller, Romain Gantrel und Jean-Paul Nagel wurde einstimmig angenommen. Malou Schneider trat aus dem Komitee und übernimmt die Rolle des Kassenprüfers. Die freie Stelle wird durch Liesbeth van Berkum besetzt.
Frau Gedink bedankte sich ebenfalls bei den Luxemburger Instanzen und Partnern für die wertvolle Unterstützung. In ihrer Präsentation ging sie auch u.a. auf folgende Projekte ein:
2020 hatte Camprilux mit Leader ein Projekt gestartet zum Thema „Die Folgen des Klimawandels für Campingplatzbetreiber“, um adäquat auf die Auswirkungen und Folgen des Klimawandels (Überschwemmungen, Starkregenereignisse aber auch Hitzewellen, Trockenheit,..) zu reagieren und Expertise einzuholen. Das Projekt, aktueller denn je, wurde im Frühjahr 2022 auf einer Fachtagung präsentiert. Nun setzt Camprilux sich mit anderen Partnern für ein Folgeprojekt ein.
Die Neuauflage der beliebten Straßenkarte konnte ebenfalls im Jahr 2022 verwirklicht werden. Verteilt werden die rund 70000 Exemplare auf strategisch wichtigen Messen und auf Anfrage an interessierte Kunden.
Hervorzuheben ist ebenfalls die Initiative „Camprilux Next Generation“. Nicht wenige der Campingbetriebe werden von Generation zu Generation weitergegeben und übernommen. Dieser Umstand bewog den Vorstand dazu, eine erste Zusammenkunft anzuregen und abzuhalten, mit “Next generation”, sozusagen ein “Zukunftsdësch” für die Nachfolgegeneration der Campingplatz-Betreiber. 26 Teilnehmer und Betriebe folgten der Einladung auf den Camping Fuussekaul und beteiligten sich an einem anregenden Austausch hinsichtlich der Aufgaben, Herausforderungen und Zielen der Vereinigung und der Branche.
Es folgte eine interessante Präsentation des „House of Entrepreneurship“ der Handelskammer über „SME-Packages”, ein Angebot zur Unterstützung für Betriebe bei der Digitalisierung, Umsetzung von Nachhaltigkeit und Verbesserung der Kundenerfahrung.
Umrahmt wurde die Generalversammlung von der allseits beliebten Mini-Messe. Zahlreiche Firmen aus dem In- und Ausland präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Zudem bot sich die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch und persönlichen Gesprächen.
Nun blickt der Verband und seine Mitglieder optimistisch auf die anstehende Saison und einen guten Start im Frühjahr. Die ersten Reservationen sind schon eingegangen, die Reiselust scheint ungebrochen. Urlaub auf dem Camping in der freien Natur, vor allem im Wohnmobil und in den Übernachtungsangeboten liegt im Trend.
Ü Weitere Info und Online-Buchungsmöglichkeiten finden Sie auf www.camping.lu