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Kremer schafft Sprung in die dritte Qualifikationsrunde der „BGL BNP Paribas Luxembourg Open“

Anne Kremer (WTA 175) hat sich am gestrigen Sonntag zu ihrem 35. Geburtstag selbst beschenkt. In der zweiten Qualifikationsrunde der „BGL BNP Paribas Luxembourg Open“ (220 000 US-Dollar) entschied die FLT-Spielerin ein eng umkämpftes Duell mit Chanelle Scheepers (RSA/108) zu ihren Gunsten und kämpft heute um den Einzug ins Hauptfeld.

Im ersten Satz erlaubte sich Kremer zunächst unnötige Fehler, fand in der Folge aber schnell zu ihrem Rhythmus und wusste die Südafrikanerin mit druckvollen Schlägen auf deren Rückhand zu beeindrucken. Die ehemalige Weltranglisten-18. nahm ihrer Gegnerin den Aufschlag zum 3:1 ab und blieb auch anschließend sehr fokussiert, ehe sich beim Stande von 5:3 plötzlich Unsicherheiten ins Spiel der 35-Jährigen schlichen. Kremer geriet völlig aus dem Konzept und musste Scheepers, die zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger Fehler machte, das Rebreak und den späteren Satzgewinn (7:5) überlassen: „Sie hat die Partie plötzlich dominiert und ich wusste nicht so recht weshalb. Deshalb war ich froh, dass mein Coach mir die nötigen Tipps geben konnte.“

Geschlagen gab sich die erfahrene Luxemburgerin noch lange nicht. In Satz zwei fand die Rechtshänderin zu alter Stärke zurück, so dass die Entscheidung im dritten Durchgang fallen musste. Hier präsentierte sich Kremer abgebrühter, schreckte auch in brenzligen Spielphasen nicht vor risikoreichen Schlägen zurück und durfte sich nach 130' schließlich über einen verdienten Sieg freuen.

In Runde drei wartet mit Lucie Hradecka (120), die sowohl die Vor- als auch die Rückhand mit zwei Händen schlägt, eine schwierige Aufgabe: „Die Tschechin geht mit viel Kraft zu Werke und versucht, schnell die Punkte zu machen. Ich hoffe, dass ich sie über den Platz jagen kann, um so zu Chancen zu kommen.“

Zweiter Sieg innerhalb
von zwei Wochen
In der ersten Qualifikationsrunde hatte sich Kremer zuvor der Weißrussin Iryna Kuryanovich (198) in zwei eng umkämpften Durchgängen entledigt. Vor zwei Wochen konnte sich die Lokalmatadorin bereits im britischen Barnstaple (75 000 US-Dollar) gegen die 26-Jährige behaupten und kannte auch in Kockelscheuer den besseren Start. Da die in Bonneweg lizenzierte Spielerin allerdings vor allem bei eigenem Aufschlag schwächelte, blieb der erste Satz bis zum Stande von 4:3 ausgeglichen. Zu diesem Zeitpunkt agierte die Fedcup-Akteurin angriffslustiger, schaffte das Break zum 5:3 und ließ sich den Durchgang nicht mehr streitig machen.

Der darauf folgende Abschnitt verlief identisch wie der erste, allerdings wusste Kremer in der Endphase ihre Chancen nicht zu nutzen und musste bei 5:5 um den Satzgewinn bangen. Ihre Erfahrung machte sich jedoch bezahlt. Während Kuryanovich mit ihrem Spiel haderte, bewies die 35-Jährige Nervenstärke und verwandelte nach 95' ihren zweiten Matchball.

Wildcard-Inhaberinnen wehren sich nach Möglichkeiten
Für Tiffany Cornelius (-/WC) und Sarah Tremuth (-/WC) kam das erwartungsgemäße Aus in Runde eins. Cornelius stand der an drei gesetzten Spanierin Lourdes Dominguez Lino (88) gegenüber. Obwohl die 21-Jährige nach ihren Möglichkeiten kämpfte und die hohe Fehlerquote ihrer Kontrahentin, die ihre Rückhand ebenfalls einhändig spielt, zu zwei Spielgewinnen nutzte, konnte sie das schnelle 1:6 und 1:6 nicht vermeiden. Mit ihrem ersten Auftritt im CK Sportcenter war die FLT-Akteurin dennoch zufrieden: „Meine Schläge waren in Ordnung, aber die Kondition hat aufgrund mangelnder Vorbereitung einfach gefehlt. Ich spielte bereits in der Anfangsphase physisch am Limit.“

Ihre Landsfrau, die ihr Debüt beim bestbesetzten Turnier der Großregion bereits im Vorjahr feierte, musste bis 21.34 Uhr warten, ehe sie ihr Erstrundenduell gegen die achtmalige ITF-Turniersiegerin Maria Elena Camerin (I/110) in Angriff nehmen konnte. Die 16-jährige Tremuth zeigte keine Scheu, war ihrer zwölf Jahre älteren Gegnerin jedoch in allen Belangen unterlegen und konnte so keinen Spielgewinn verbuchen. Dementsprechend enttäuscht gab sich die Nachwuchsakteurin nach der Partie: „Ich war nervös und habe nicht gut gespielt. Da ich risikoreich zu Werke ging, unterliefen mir zu viele Doppelfehler, und mit meiner Rückhand, eigentlich mein bester Schlag, konnte ich keinen Druck aufbauen.“ (VON SARAH SCHOLTES - FOTOS:FERNAND KONNEN)