Spielplatz und Straße nach Nicolas Betz und Felix Jemming umbenannt

Der Schöffenrat der Gemeinde Garnich hatte am Sonntagmorgen (11.Oktober) zum nationalen Gedenktag in die Ortschaft Kahler eingeladen. Treffpunkt war der Spielplatz, wo eine Stele an Nicolas Betz erinnert. Hier legte Bürgermeister Henri Franck in Begleitung der beiden Schöffen Nico Biver und Georges Fohl ein Blumengebinde nieder.

Der Spielplatz, wie Bürgermeister Henri Franck unterstrich, trägt seit Sonntag offiziell den Namen von Nicolas Betz. Betz erblickte am 2. Februar 1914 in Kahler das Licht der Welt und verdiente den Lebensunterhalt für seine Familie als Schlosser bei Hadir in Differdingen. Sowohl er als auch seine Gattin waren in der Resistenzbewegung LRL aktiv. Nachdem am 30. August 1942 der nationalsozialistische Gauleiter und Chef der Zivilverwaltung die Einführung der Wehrpflicht und den Anschluss Luxemburgs an das deutsche Reich verkündete, was einen Generalstreik zur Folge hatte, antworteten die Besatzer mit äußerster Brutalität, indem sie den Ausnahmezustand verhängten. In einem über Nacht eingesetzten Standgericht wurden 21 Männer zum Tode verurteilt. Einer der 20 im KZ-Hinzert Hingerichteten war Nicolas Betz.

Seit kurzem ist die frühere Rue des Champs in Kahler nach dem ehemaligen Bürgermeister Felix Jemming benannt. Der am 29. Juni 1925 in Kahler geborene Jemming besuchte nach der Primärschule das hauptstädtische Athenäum Hier studierte er neben Latein auch Mathematik. Weil er sich jedoch weigerte, der Hitlerjugend beizutreten, wurde er der Schule verwiesen und musste in den Arbeitsdienst eintreten.

Jemmings politische Laufbahn begann 1956, als er sich in der Sektion Kahler zum ersten Mal der Gunst des Wählers stellte und ihm auf Anhieb der Einzug in den Gemeinderat gelang. Von 1962 bis 1968 war er erster Schöffe.

Anschließend bis zum Jahresende 1986 leitete er dann mit viel Einsatz die Geschicke der Gemeinde Garnich. Er habe vieles aufzuweisen, nicht nur allein in seinem Heimatort Kahler. Der gesamten Gemeinde Garnich habe er seinen Stempel aufgedrückt. Dies habe dann auch zur Folge gehabt, dass ihm der Titel des Ehrenbürgermeisters verliehen wurde. Selbst nach seinem Abgang von der politischen Szene genoss er weiterhin den hohen Respekt von der Bevölkerung der Gemeinde Garnich, so Franck abschließend über einen seiner Vorgänger. (GF)