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Kritik an Gedenkkultur im Krematorium geäußert


Im Zusammenhang mit dem Tod und der Trauer sei in den vergangenen Jahren ein gewandeltes Entscheidungsverhalten der Hinterbliebenen festzustellen, betonte am vergangenen Samstag der Präsident der „Société pour la propagation de l'incinération“ (Flamma), Aloyse Schmitz, anlässlich der diesjährigen Generalversammlung der im Jahre 1906 gegründeten Gesellschaft.

Allerdings seien die traditionellen Gedenkformen im Zusammenhang mit einem würdevollen Abschiednehmen der Hinterbliebenen von dem Verstorbenen immer noch stark im Bewusstsein verankert, so Schmitz. Die Einäscherung bezeichnete der Präsident als „eine zeitgemäß umweltschonende Bestattungsart“. 53 Prozent der Verstorbenen werden zurzeit eingeäschert.

Das Krematorium in Hamm ist eine öffentliche interkommunale Einrichtung, die von den Mitgliedsgemeinden des „Syndicat de communes ayant pour objet la construction, l'entretien et l'exploitation d'un crématoire sur base intercommunale“ (Sicec) verwaltet wird. Kritik übten Mitglieder des Flamma-Verwaltungsrats und mehrmals auch Zuhörer im Saal an den eigentlichen Einäscherungseinrichtungen einerseits und bezüglich einer mangelhaften Organisation der Gedenkzeremonien sowie eines den Angehörigen wenig entgegenkommenden internen Service-Angebots andererseits.

Daher wurde eine Resolution angenommen, die unter anderem eine längere Vorabinformation bezüglich des Datums und der Uhrzeit der Gedenkfeier sowie eine Verlängerung der Zeremoniezeiten bis 16 Uhr auch samstags vorsieht. Auch sollen die Familien sofort über die lokalen Erinnerungsgärten informiert werden.

In seinem Verwaltungsbericht hatte Aloyse Schmitz eingangs festgehalten, dass im vergangenen Jahr 260 Neuaufnahmen zu verzeichnen waren, so dass die Flamma zurzeit 14 445 Mitglieder zählt. Im Krematorium in Hamm wurden insgesamt 358 Mitglieder durch den Verein eingeäschert.

Alsdann wiederholte Aloyse Schmitz die Pflichten der Angehörigen, wenn ein Mitglied der Flamma stirbt. Dabei betonte er, dass das Bestattungsinstitut Walentiny-Sandt das alleinige anerkannte Unternehmen der Flamma ist, das sich dann auch um alle notwendigen Formalitäten kümmert. Die Vereinigung will in Zukunft ebenfalls die Kosten der Aschenstreuung übernehmen. Dies bedingt aber noch eine Statutenänderung. Kassierer Georges Feyerstein zeigte sich mit der angelegten Finanzreserve zufrieden, rief aber zu einer regelmäßigen Beitragsbezahlung auf, damit man nicht plötzlich die Mitgliedschaft verliere. Vor allem beim Umzug älterer Menschen in Alters- und Pflegeheime muss die neue Wohnanschrift dem Sekretariat der Flamma mitgeteilt werden.

Per Applaus wurde Marc Seiler neu in den Verwaltungsrat aufgenommen. Das Gremium wird nun gebildet von Präsident Aloyse Schmitz, Vizepräsident Eugène Schmit, dem beigeordneten Sekretär Fernand Levy, dem Kassierer Georges Feyerstein, dem beigeordneten Kassierer Alain Fickinger sowie den beisitzenden Mitgliedern Armand Drews, Edouard Kutten, Jean Regenwetter, Jean Schiltz und Marc Seiler. In einer zweiten Resolution lud die Generalversammlung alle Gemeinden zur Mitgliedschaft im Sicec ein. Bei der freien Aussprache wünschte man sich eine mehrsprachige Präsentation der Resolutionen und die Frage nach einer Aschenstreuung oder Bestattung auf einem Waldfriedhof wurde gestellt. Vizepräsident Eugène Schmit sah im verstärkten Dialog mit dem neuen Sicec-Verwaltungsrat eine kurzfristige Möglichkeit, um die Kritikpunkte aus dem Weg zu schaffen.(c.k.)

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