Gestern Vormittag wurde im Grevenmacher Schmetterlingsgarten die diesjährige Saison eröffnet. Dabei konnten die zahlreichen Besucher, darunter viele Ehrengäste, sich bei tropischen Temperaturen nicht nur ein Bild von der exotischen Flora und Fauna inmitten des Moselstädtchens, sondern auch vom geänderten Konzept der neuen Besitzer – der elisabeth – machen.
Seit 1989 ist der Schmetterlingsgarten am Ortseingang von Grevenmacher ein fester Bestandteil der touristischen Attraktionen an der Mosel und darüber hinaus. Über 40 000 Besucher werden jährlich gezählt. Viele von ihnen kommen in regelmäßigen Abständen zurück. „Egal, wie oft man hier ist, es ist immer wieder schön“, gab gestern einer der Besucher zu verstehen.
Und in der Tat wird den Interessierten einiges geboten. Wie der Name es schon sagt, wird das Hauptaugenmerk auf den Schmetterling gelegt. Auf einer Fläche von über 600 Quadratmetern fliegen täglich etwa 500 Falter – hauptsächlich aus Costa Rica und den Philippinen. Doch damit nicht genug: Durch das tropische Klima mit einer konstanten Temperatur von 27 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent können auch zahlreiche andere Tiere und Pflanzen dort überleben. So zeigen sich dem Besucher mitunter chinesische Zwergwachteln, Vögel, zwei Chamäleons, Schildkröten und unterschiedliche Fische. Auch diverse Insekten sowie ein Bienenstock des Bienenzüchters Marcel Entringer aus Hagelsdorf sind zu bewundern.
Doch auch in puncto Flora kann sich der tropische Garten sehen lassen: Unter anderem schmücken zahlreiche Orchideen, Bananenstauden, Palmen und Jasmin die Anlage.
Um den täglichen Unterhalt kümmern sich die neuen Besitzer, die elisabeth, die den Schmetterlingsgarten vor einem Jahr (mit der Unterstützung des Leader Miselerland) von der Familie Clasen aus Grevenmacher übernommen hat, zusammen mit der Biologin Lydia Reuter. Mit den neuen Besitzern kam in diesem Jahr dann auch ein neues Konzept. Ein neues Logo, neue Broschüren, und die Tatsache, dass der Garten als geschützte Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung anerkannt wurde, weisen den Besucher auf die Änderungen hin. Durch die Genehmigung, die Einrichtung als „atelier protégé“ der „Yolande Coop“ zu nutzen, konnte ein Gärtner eingestellt werden, der vier Menschen mit einer geistigen Behinderung betreut.
Allerdings wünschen sich die Verantwortlichen, dass auch der Verkaufsbereich als geschützte Werkstatt anerkannt wird, wie Julien Scheer, Vizepräsident der „Yolande Coop“, gestern in seiner Ansprache zu verstehen gab. Scheer zeigte sich stolz darüber, mit dem Schmetterlingsgarten nun „das siebte Kind der Yolande“ zu öffnen. Abschließend betonte er, dass „Menschen mit einer Behinderung viel verlangen, dies aber mit deutlicher Anerkennung und einem Lächeln zurückgeben.“
www.schmetterling.lu
www.papillons.lu
www.vlinder.lu
www.butterfly.lu
Text: Nadine Schartz
Fotos: Anouk Antony