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Adventsfeier bei Saint-Paul Luxembourg

Am Sitz des Medienunternehmens Saint-Paul in Gasperich fand am Freitag die traditionelle Jahresabschlussfeier statt. Es sei ein sehr arbeitsreiches Jahr gewesen, doch die Bilanz falle ermutigend aus: Generaldirektor Paul Lenert gab sich in seiner Ansprache trotz schwerster Finanzkrise und tiefgreifendem Wandel in der Medienbranche zuversichtlich für das neue Jahr, in dem das traditionsreiche Verlagshaus Saint-Paul den 125. Jahrestag seiner Gründung begehen wird.

Zu Beginn der Adventsfeier bei Saint-Paul Luxembourg hieß der Generaldirektor die zahlreich erschienenen Mitarbeiter des Medienhauses herzlich willkommen, unter ihnen besonders Chanoine Georges Hellinghausen, der seit kurzem die Direktion des Hauses verstärkt. Der Generaldirektor zeigte sich erfreut über die starke Präsenz, die er als ein Zeichen dafür deutete, dass das neue Konzept der Jahresabschlussfeier kurz vor Ferienbeginn der Belegschaft zeitlich besser entgegenkomme. Er erinnerte an die Wichtigkeit von gut besuchten Mitarbeiterzusammenkünften. Sie seien sinnvoll und notwendig, um das betriebliche Zusammengehörigkeitsgefühl als wichtigen Motivationsfaktor eines Unternehmens zu stärken.

Führende Mediengruppe

Rückblickend auf das zu Ende gehende Jahr stellte der Generaldirektor fest, dass überaus viel Arbeit geleistet wurde. Wichtige Projekte seien umgesetzt worden, wie z. B. die Umgestaltung und der vielversprechende Ausbau der Gratiszeitung-Familie P24, der damit verbundene Ausbau der Produktionsanlagen in der Druckerei, die Erweiterung des Onlineangebots wort.lu um eine französische (wort.lu/fr) und eine englische Version (wort.lu/en) sowie der Aufbau der lokalen Internetplattform mywort.lu für lokale Nachrichten und Inhalte. Die Änderung der Produktpalette habe zudem eine Anpassung der internen Organisationsstruktur notwendig gemacht, „ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist“.

Die Anstrengungen und das Engagement der Mitarbeiter seit der Umsetzung der neuen Unternehmens- und Medienstrategie würden ihre Früchte tragen. Kein Presseunternehmen in Luxemburg könne so viele Kunden auf sich vereinen wie die Medien von Saint-Luxembourg S.A. zusammen, es seien dies laut den offiziellen Statistiken 320 000 Leser pro Tag. Allein das „Luxemburger Wort“ als älteste und traditionsreichste Zeitung Luxemburgs habe es in der letzten Erhebung auf den historischen Rekord von über 180 000 nationalen Lesern allein in seiner Print-Ausgabe gebracht, sie bleibe damit mit Abstand auch die meistgelesene Abonnementzeitung des Landes. Zähle man die digitalen Auftritte wie das e-paper und den Internetauftritt wort.lu hinzu, so erhöhe sich die Leserschaft der Marke „Luxemburger Wort“ auf weit über 230 000 Leser im Tagesdurchschnitt.

Diese gute Marktposition gelte es zu verteidigen und auszubauen. Man dürfe sich deshalb keinesfalls auf den Lorbeeren ausruhen. Wir leben unverändert in einer Zeit von größten Herausforderungen. Aufgrund des tiefgreifenden technologischen Wandels, der sich verstärkenden negativen Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise auf die allgemeine Wirtschaftskonjunktur und ganz besonders der demografischen Entwicklung in Luxemburg, die wegen der Sprachenvielfalt auf einem vergleichsweise kleinen Markt eine zusätzliche Komplexität bedeutet, wehe weiterhin ein rauer Wind in der Medienbranche. In einer solchen Situation gelte es vor allem, Ruhe zu bewahren, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und sich mit Tatkraft auf seine Talente und Stärken zu konzentrieren und diese mit „Kreativität“ auszuspielen. „Auch wenn wir die Richtung, aus der der Wind bläst, nicht beeinflussen können, so können wir doch die Segel unseres Schiffes so setzen, dass wir die Ziele, die wir anpeilen, erreichen können.“

Zum Schluss seiner Ansprache dankte der Generaldirektor allen Mitarbeitern des Hauses für ihren wahrlich großen und unermüdlichen Einsatz im Dienste des Hauses im Jahr 2011. Besondere Worte des Dankes und der Anerkennung gingen an die neuen Pensionäre für ihre außergewöhnliche berufliche Lebensleistung, aber auch an die Jubilare, die seit 35 Jahren oder 20 Jahren ebenfalls mit ihrer Arbeit und ihrem Können dazu beigetragen haben, das Fundament der traditionsreichen Sankt-Paulus-Gruppe, die an der Schwelle ihres 125. Jahrestages seit ihrer Gründung im Jahr 1887 steht, zu verstärken.

„Unersetzlicher
Dienst“
Chanoine Georges Hellinghausen richtete ebenfalls einige Worte an die Mitarbeiter von Saint-Paul Luxembourg.

In Anlehnung an Goethes Faust, der bei seinem Versuch, die Bibel aus dem Griechischen zu übersetzen, bei dem Satz aus dem Prolog des Johannesevangeliums „Im Anfang war das Wort“ ins Stocken gerät und „das Wort“ mit Sinn, Kraft und Tat zu übersetzen versucht, sagte Georges Hellinghausen: „Wir arbeiten im ,Wort‘ und alles, was hier passiert, ist Information und Kommunikation. Aufgrund seiner christlichen Identität will Saint-Paul Luxembourg Hilfe und Orientierung bei der Suche nach dem Sinn anbieten. Und damit unseren Zeitgenossen einen unersetzlichen, existenziellen Dienst leisten. Wir wollen eine politische und gesellschaftliche Kraft sein; tatkräftig, konstitutiv und konstruktiv prägen und gestalten wir mit, was im Land passiert. Weil wir eben nicht ,incolore‘, ,inodore‘ und ,insipide‘ sind. Wir wissen, wo wir stehen, und was wir vertreten.“ (Text: LW / Fotos: Anouk Antony)