Megabaustelle ZANO : R.I.P. Öslingidylle und alte Kadasterkarten
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Die weit und breit größte Baustelle der Nordstad befindet sich auf beiden Seiten der B7 oberhalb von Erpeldingen an der Sauer, vor der SIDEC Anlage mit Containerpark und Kompostanlage. Hier entsteht die sogenannte „Zone d’activités Nordstad ZANO“, ein interkommunales Gewerbegebiet, wo auf rund 28,5 ha Betriebe von außerhalb sowie aus dem Talbereich einen neuen Standort finden werden. Somit werden in den Tallagen neue Flächen für neuen Wohnraum frei. Momentan wird bereits seit 2016 auf dem Plateau gearbeitet. Gewaltige Bodenmassen wurden bewegt, riesige Bodenhügel aufgetürmt, neue Zufahrten und Straßen angelegt, Anschlüsse verlegt, Befestigungen für Beleuchtungsmasten eingebaut, Kanalisationsrohre, Gullis und Hydranten für Brandbekämpfung sind eingebaut. Riesige Arbeitsmaschinen sind im Einsatz, hohe Kräne ragen in den Himmel beglücken jetzt bereits nachts in weitem Umkreis Mensch und Tier mit gleißendem Lichtnebel., unzählige Lastwagen rollen pausenlos ab früher Morgenstunde an den Häusern vorbei. Die Einwohner von Erpeldingen, Ettelbrück und Diekirch stöhnen unter unzumutbarem Verkehrsaufkommen. Staus sind die Regel und sind trotz aufwendiger Arbeiten in absehbarer Zeit nicht abzustellen. Die Einrichtung des Gewerbegebietes nimmt einem großen Teil der schönen Landschaft ihren Reiz. Die Topographie des Geländes wird radikal geändert. Von wo man auch hinschaut, in alle Richtungen ist der Blick versperrt. Vielleicht werden die Dampfwolken der Kühltürme von Cattenom bald nicht mehr sichtbar sein. Ein trügerischer Trost! Aus dem idyllischen Erholungsgebiet wird ein hektisches Areal mit hohem Verkehrsaufkommen (Warentransport, An- und Abfahrt der Beschäftigten usw.). Riesige Flächen werden versiegelt, an einer Stelle ist eine tiefe Schneise ausgehoben worden, um die Zufahrt zum rechtsseitigen Teil zu ermöglichen. Man denkt unwillkürlich hier an einen zusätzlichen Tunnel, deren es schon mehr als genug in unserem Lande gibt. Das Ettelbrücker Bahnhofsviertel wird auch „untertunnelliert“. Werden nicht auch weitere Einrichtungen wie Kindertagesstätten gefordert werden, sind genügend Parkplätze vorgesehen? Wird die Ortsdurchfahrt von Erpeldingen nicht zusätzlich als bequeme Abkürzung gewählt werden. Bereits jetzt ist das der Fall. Die Erpeldinger Straßen sind unablässig lästiger Tummelplatz für die unzähligen Fahrschulen aus allen Himmelsrichtungen des Landes Unter dem Deckmantel nationaler patriotischer Gesinnung wirbt eine bekannte Glimmstengelfabrik auf einem großen Band mit den Worten: „Mir wäerte bleiwe wou mir sinn!“ Also mir wurde unwohl beim Besuch dieser Megabaustelle. An einem Hühel lag eine leere Flasche mit Apfelschnaps. damit hat wohl ein belgischer Arbeiter seine Magenverstimmung kuriert. Ich werde mir daheim einen "Buff" leisten.
Arme Nordstädter! Werden unsere Tourismusprospekte demnächst nur noch für das Müllertal und für Vianden und Clerf werben? Vielleicht auch noch für die Wuermeldenger Koeppchen und die neue Fähre in Wasserbillig. Der Stausee hat sich abgemeldet, nur noch tauglich im Winter wegen Blaualgenverseuchung im Sommer. Parkhäuser auf der Diekircher Esplanade und demnächst im Ettelbrücker Däich werden kaum als werbeträchtige Argumente dienen können.
Wird das neue Gewerbegebiet vielleicht auch durch einen Lift hinab ins Sauertal an der Straße nach Michelau an das CFL-Netz angebunden werden? Eine Seilbahn nach Diekirch, bis direkt vor den Bahnhof, würde das wenig sinnvolle Festhalten an der Eisenbahnstrecke Ettelbrück - Diekirch weniger rätselhaft erscheinen lassen. Aber einen zusätzlichen Sessellift in Luxemburg wird Vianden kaum dulden.