Der 17. September dieses Jahres war in Dreiborn nicht nur der erste Schultag nach den Sommerferien, sondern an diesem Tag öffnete auch die neue „Maison relais“ ihre Türen. Insgesamt können dort 250 Kinder der Gemeinden Flaxweiler und Wormeldingen im Alter von drei bis zwölf Jahren betreut werden.
In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Gelände rund um die Schulgebäude des interkommunalen Schulsyndikates Billek in Dreiborn einiges getan. Zum einen wurde die Straßenführung geändert, das Tempolimit reduziert und die Umgebung für die Schüler sicherer gestaltet, zum anderen wurde ein Neubau an die bestehende Grundschule gebaut.
Beginn der Arbeiten für diese neue Infrastruktur war im Mai 2010. Im Rahmen des Schulfestes im Juli dieses Jahres hatten Interessierte dann erstmals die Gelegenheit, einen Blick hinter die Mauern des Gebäudes zu werfen; dies obwohl noch nicht gerade alle Arbeiten fertiggestellt worden waren. Kurz vorher hatte das Syndikat das Personal eingestellt.
Anfang September herrschte aber schon Hochbetrieb in den Räumlichkeiten. Der Grund: Während noch diverse Arbeiten, wie die Einrichtung der einzelnen Säle durch das Personal der „Maison relais“ getätigt wurden, fanden gleichzeitig die Ferienaktivitäten dort statt. Mit dem Schulbeginn am 17. September öffnete die Auffangstruktur dann auch offiziell ihre Türen für die Schüler aus Flaxweiler und Wormeldingen.
Gebäude wurde hell und kindgerecht gestaltet
Die Pläne für das Projekt stammen vom Architektenbüro Beng. Die Kosten liegen bei etwa elf Millionen Euro. Neben der Auffangstruktur für die Kinder der Zyklen eins bis fünf entstanden im Rahmen der Arbeiten auch zwölf neue Klassenräume für die Grundschule. Diese befinden sich sowohl in der dreistöckigen Verbindung (mit der grauen Fassade) zwischen Grundschule und „Maison relais“ als auch auf der gesamten zweiten Etage des Anbaus.
Betritt man das Gebäude, wird dem Besucher sofort die freundliche und kindgerechte Atmosphäre, die für die Verantwortlichen des Schulsyndikates Billek ein Hauptaugenmerk war, deutlich. Gleich im Eingangsbereich befindet sich der Empfang. Von dort gelangt man zu den Räumen für die Kinder des ersten und zweiten Zyklus.
Auf der ersten Etage wurde eine moderne Küche eingerichtet, in der das Essen für 250 Kinder fertiggestellt werden kann. Neben den Aufenthaltsräumen für die Zyklen drei und vier wurden ein Lesesaal sowie eine Bibliothek für „Maison relais“ und Grundschule eingerichtet. Alle Räume sind per Schiebetüren voneinander getrennt sind und können je nach Bedarf vergrößert werden. Wie bereits erwähnt entstanden im zweiten Stock Klassenräume für die Grundschule. Auf der gleichen Etage befindet sich auch die Verwaltung des Schulsyndikates.
Im Keller des Neubaus sind unter anderem Lagerräume, Archive, Umkleidekabinen und die technischen Anlagen untergebracht.
Pilotprojekt mit Schule und „Maison relais“
Wie Juliette Jans-Fusenig, Vorsitzende des interkommunalen Schulsyndikates, im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“ erklärt, habe man zwar mit einem nicht ganz fertigen Projekt begonnen, aber man arbeite an dessen Umsetzung. „Unser Hauptziel ist es, dass die Kinder sich hier wohl fühlen und dieses Vorhaben wollen wir auch erreichen“, betont die Präsidentin weiter.
In diesem Zusammenhang weist Juliette Jans-Fusenig auch auf ein Pilotprojekt hin, das derzeit mit der Grundschule und der „Maison relais“ umgesetzt wird. Dieses Projekt besteht insbesondere aus der intensiven Kooperation dieser beiden Partner. So wird das edukative Personal der Auffangstruktur als Unterstützung des Lehrpersonals in der Schule eingesetzt. Umgekehrt arbeitet das Lehrpersonal auch in der „Maison relais“ und bietet unter anderem nachmittags verschiedene Ateliers an. Wichtige Partner bei der Umsetzung des Projektes seien das Familienministerium und das Unterrichtsministerium, gibt die Juliette Jans-Fusenig zu verstehen.
VON NADINE SCHARTZ
(Fotos: Nadine Schartz/Gerry Huberty)