Kuddelfleck auf Diekircher Art, eine kulinarische Köstlichkeit

Winterzeit! Da kommt Lust auf deftige Luxemburger lukullische Spezialitäten auf, wie Träipen, Judd mat Gaardebounen, Ierdsebulli mat Mettwurscht, Ënnenzopp, um nur einige zu nennen. Also eher von Veganern gemieden. Der Kuddelfleck ist eine eigene Spezies und dürfte selbst von Fleischliebhabern nicht auf den ersten Plätzen der Lieblingsgerichte zu finden sein, handelt es sich hier doch um abgekochte Eingeweide, Darmzotten frisch geschlachteter Rinder. Das gebräuchlichste Rezept sieht langsames Kochen des in Streifen geschnittenen Kudddelflecks in reichlich Wasser vor; gewürzt wird mit Salz, Zwiebeln, Bouillon, geschälten Tomaten und Peperoni und somit entsteht eine rötlich gefärbte Sosse. Das Ganze wird heiß serviert, nachdem geriebener Käse darüber gestreut wurde. Nicht selten wird heimlich ein guter Schuss Cognac dazugegeben, ab und zu auch mal etwas Essig.

In Diekirch allerdings wird der Kuddelfleck "paniert" zubereitet und knusprig braun wie ein Schnitzel auf einem Teller serviert, mit Champignonsoße. Das Rezept ist Geheimsache des Küchenchefs. In einzelnen vornehmen Restaurants wird am Eingang auf diese kulinarische Dikricher Spezialität hingewiesen. Ich habe neulich eine solche Hinweistafel fotografiert, mit einem guten Stackdiekircher Freund anschließend Kuddelfleck bestellt und genossen.

Daheim habe ich einen passenden Spruch gesucht, den ich den Leuten aus der WORT-Redaktion schicke. Vielleicht werden Foto und Spruch bei Gelegenheit im WORT unter der Rubrik "Service & Termine" abgedruckt werden.


Hier der ausgewählte Spruch:

"Dieses Mahl gefällt mir wohl,

drauf sich frischt und speist nicht nur Aug und Leib,

sondern auch der Geist.

Friedrich Freiherr von Logau (1604-1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter"