Ernest HEMINGWAY weilte 1944 als Kriegsreporter in Breidweiler
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Ernest HEMINGWAY
weilte 1944 während des Krieges als Kriegsreporter in Breidweiler.
© Fred SCHAAF – 2023
Ernest Miller Hemingway, * am 21. Juli 1899 in Oak Park, Illinois; † am 2. Juli 1961 in Ketchum, Blaine County, Idaho) war einer der erfolgreichsten und bekanntesten US-amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis für seine Novelle Der alte Mann und das Meer und 1954 den Literaturnobelpreis.
Hemingway war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Reporter und Kriegsberichterstatter sowie Abenteurer. Ernest Hemingway ist Autor einer Reihe an Klassikern der modernen amerikanischen Literatur. Im Dezember 1921 zog er nach Paris, wo er als Europa-Korrespondent des Toronto Star zu arbeiten begann. In dieser Stadt verschrieb er sich der Schriftstellerei. Nach 6 Jahren Paris Aufenthalt kehrte er in die USA zurück.
Hemingway war bereits während des Ersten Weltkriegs als Reporter tätig. Am Zweiten Weltkrieg nahm er, u. a. an der Ardennenoffensive, als Kriegsberichterstatter teil. Im August 1944 erlebte er die Befreiung von Paris mit. Als Kriegsreporter beobachtete Hemingway im November 1944 die grausamen Kämpfe an der deutschen Westfront bei Aachen, bei der Schlacht im Hürtgenwald.
Während jeder dachte, der lange Krieg sei endlich vorbei und das Hitler-Regime geschlagen, kamen die Nazis zurück. Die Ardennenoffensive war eine der blutigsten Schlachten des ganzen Zweiten Weltkriegs. Etwa 500 Kriegsreporter dokumentierten sie. Die Bevölkerung hatte keine Wahl. Der Krieg kam zu ihr, ohne dass sie ihn darum gebeten hatte. Anders aber die Kriegsreporter. Sie begleiteten die alliierten Truppen während des ganzen Konfliktes.
Das öffentliche Interesse war also geweckt. Nun galt es, die Menschen zu Hause mit Informationen zu füttern. Und das taten die Kriegsreporter. Der Zweite Weltkrieg wurde zum „Goldenen Zeitalter“ für die US-amerikanische Presse. Mehr als 500 akkreditierte Journalisten berichteten über den Krieg, darunter etwa 100 Frauen. Dazu kamen Dutzende Korrespondenten und Militärreporter. Einige die von der Front berichteten, waren sehr bekannt; so auch Ernest Hemingway. Er wurde nicht nur wegen seiner Texte, sondern auch wegen seiner riesigen Essgelage während des Krieges bekannt.
Für Furore sorgte auch ein Vogue-Model, nämlich Lee Miller. Sie war auch Fotografin und hatte eine bemerkenswerte Reportage von Luxemburg kurz vor der Rundstedt-Offensive veröffentlicht. Viele ihrer Fotos während der Evakuierung von Consdorf im Dezember 1944 sind uns sehr bekannt.
Hemingway wollte über die Befreiung berichten und die Landung der alliierten Truppen bis zu ihrem Einzug nach Deutschland verfolgen. Am 17. Dezember 1944 ließ er sich trotz Krankheit nach Luxemburg fahren, um über die Ardennenoffensive zu berichten. In einem aus acht Journalisten aus Paris bestehenden Konvoi kam Hemingway im amerikanischen Hauptquartier in Luxemburg-Stadt an; stark erkältet traf er hier ein. Nun begab er sich zum Kommandoposten des 22. amerikanischen Infanterie-Regiments, der sich in einer umgebauten ehemaligen Mühle in Rodenburg befand. Hier übernachtete er. Auf Drängen des Regiments-arztes, der eine Lungenentzündung bei ihm diagnostizierte, verzichtete er auf den Frontbesuch und legte sich zunächst ins Bett. Von seinem Kranken-aufenthalt in Rodenburg wurde folgende Anekdote übermittelt:
« Fieber macht durstig, und auf der Suche nach Getränken entdeckte Hemingway den Weinkeller. Er leerte etliche Flaschen Wein während der einwöchigen Bettruhe. Wegen der bitteren Kälte und seiner fiebrigen Erkrankung wollte Hemingway nicht die Latrine außerhalb des Hauses aufsuchen und benutzte die leeren Weinflaschen als Nachttopf. Er verkorkte diese Flaschen wieder und beschriftete die Etiketten mit „Schloss Hemingstone", um Verwechslungen auszuschließen. Eines Nachts griff er im dunklen Weinkeller versehentlich eine Flasche „Hemingstone-Wein". Mündlichen Überlieferungen zufolge soll Hemingway von dem Geschmack nicht begeistert gewesen sein. »
Als Kriegsberichterstatter an der luxemburgischen Front war er für das amerikanische Magazin Colliers im Dezember 1944 tätig. Nach seiner Genesung beobachtete Hemingway am 22. Dezember von den Höhen bei Breidweiler, in der Nähe von Consdorf, den Kampf der US-Armee, die trotz hoher Verluste den Durchbruch der deutschen Wehrmacht verhinderte. Bei einer Patrouillenfahrt an der Sauer in der Nähe von Dickweiler geriet Hemingway unter starken Beschuss und entkam nur mit knapper Not. Sein Artikel, in der ihm eigenen zynischen und schonungslosen Schreibweise über, die schweren Kämpfe in der luxemburgischen Ostregion um Echternach, Altrier, Berdorf, Lauterborn, Osweiler und Dickweiler erschien im Januar 1945 im Time & Life-Magazin. Hier konnte man Folgendes lesen:
On the morning of December 22nd, Hemingway was feeling ready for action. He watched the routing of Germans on snowy slopes near the village of Breidweiler, before taking a jeep tour of the regimental positions.
Nach seiner Erkrankung, von der er sich eine Woche später erholt hatte, waren die meisten Kämpfe bereits vorbei, so kehrte Hemingway in den ersten Januartagen des Jahres 1945 wieder nach Paris zurück.
Bei aller Erinnerung, wird leider allzu oft vergessen, dass Hemingway auch in Luxemburg als Kriegsberichterstatter war, davon etliche Tage in der kleinen Ortschaft Breidweiler.
Beim Besuch der Nachkommen der Familie ROLLING, welche in den Vereinigten Staaten leben und Ende August 2023 das Elternhaus ihres Vorfahren, welcher im Jahre 1950 in die Vereinigten Staten auswanderderte, in Breidweiler besuchten,
erfuhren diese, dass sich in diesem Haus Ernest Hemingway im Dezember 1944 aufhielt. Die heutigen Besitzer, in Kenntnis dieses Aufenthaltes von Hemingway, befestigten an ihrem Gebäude eine Plakette, welche an diesen Aufenthalt erinnern soll.
Quellen- und Literaturnachweise:
· Am 29. August 2023 erzählte mir Marie-Paule Puraye-Wewer aus Colbette von der Anwesenheit von Ernest Hemingway 1944, während des Krieges in Breidweiler, vielen Dank an Marie-Paule für diese Information, welche der Ursprung zu diesem Artikel war.
· Artikel bei LW - Mywort unter dem Titel: „ Gedenktafeln: Hemingway war auch in Luxemburg „ von Marc Thill am 11. Juli 2011
· Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Hemingway
· Radio 100,7 20.- Februar 2022 - Sendung: An d'Mille geroden
· Foto der Plaquette von Marie-Paule und Pol Puraye-Wewer.
· Ernest Hemingway at the Battle of the Bulge - https://www.thecollector.com/ernest-hemingway-battle-of-the-bulge-ww2/
· Berichte aus der Hölle des Löwen: Reporter in der Ardennenoffensive 1944/45 – Tageblatt vom 29. Oktober 2018 von René Hoffmann