Wer kennt sie nicht: Blütenreiche Wegränder, in denen es vor Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten nur so summt und brummt?

Leider werden solche artenreichen Wegränder in unserer Kulturlandschaft immer seltener. Das Naturschutzsyndikat SICONA führt deshalb seit Jahren in seinen Mitgliedsgemeinden Kartierungen der naturschutzrelevanten Wegränder durch und gibt Empfehlungen, wie diese erhalten und gepflegt werden können.

Bei der Kartierung der für die Artenvielfalt interessanten Wegränder in der Gemeinde Bissen wurde ein Schwerpunkt auf die von der Gemeindeverwaltung gepflegten Wegrandabschnitte und auf die in einer vorherigen Kartierung im Jahr 2007 als ökologisch wertvoll erfassten Wegränder gelegt. Die Typisierung der Wegränder erfolgte auf Grundlage einer standardisierten botanischen Erfassung und dient als Basis für Vorschläge zur Pflege und Entwicklung der ökologisch relevanten Abschnitte. Hierbei sind die Verringerung der Schnitthäufigkeit und spätere Mahdtermine von besonderer Bedeutung. Die Umsetzung dieser Empfehlungen soll zu einer Förderung der Vorkommen an seltener werdenden Pflanzenarten und den Pflanzengemeinschaften sowie der an sie angepassten Tierwelt in der Kulturlandschaft beitragen.

In der Gemeinde Bissen wurden im Jahr 2022 Wegränder auf einer Länge von 34 km begutachtet. Etwa ein Drittel dieser Wegränder (10 km) wurde als naturschutzrelevant eingestuft und botanisch erfasst. Dabei wurden einige sehr interessante Wegabschnitte dokumentiert, in denen unter anderem auch gefährdete Arten wie die Büschel-Nelke und die Karthäuser-Nelke vorkommen.