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Neuer Busbetriebshof von Autocars Pletschette und Autocars Emile Frisch eröffnet

Der Bustransport wird hierzulande immer wichtiger und der steigende Verkehrsbedarf führt zu außergewöhnlichen Kooperationen. Gestern haben Autocars Pletschette und Autocars Emile Frisch ihren gemeinsamen neuen Busbetriebshof in Bettemburg eingeweiht. Die Betriebe arbeiten nun in der Industriezone „Scheleck 1“ zusammen, die Eigenständigkeit wird aber beibehalten. Die Investitionen belaufen sich auf 10 Millionen Euro.

Das Gemeinschaftsprojekt von Autocars Pletschette und Autocars Emile Frisch wurde gestern in Bettemburg mit zahlreichen Ehrengästen mit einem besonderen Programm feierlich eingeweiht. Das neue Gebäude und die Mitarbeiter wurden ebenfalls von Diakon Léon Weber gesegnet.

„Es ist ein echtes Juwel, aber von der ersten Idee bis zur Entstehung war es ein langer Weg, betonte Fernand Heinisch von Voyages Emile Weber, dem Mutterhaus von Autocars Pletschette. „Die Investitionen von 10 Millionen Euro sind für die heutige und die nächste Generation“, so Heinisch. Das Projekt soll es beiden Unternehmen erlauben, weiter zu wachsen. Sie werden aber eigenständig bleiben, betont er.

Für Transportminister Claude Wiseler ist es „gut und richtig“ solche Investitionen zu tätigen. Vor allem der Bustransport wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Es wird aber ein Umdenken geben müssen, und es muss noch mehr in den öffentlichen Transport investiert werden, so Wiseler: „Der Bus wird die Priorität haben müssen“.

Vom Bahnknotenpunkt zum Busknotenpunkt

Der Bürgermeister von Bettemburg, Laurent Zeimet, begrüßte gestern das Projekt der beiden Unternehmen und hofft weiterhin auf eine gute Kooperation zwischen den Busunternehmen und der Gemeinde. Das Projekt ging auch einstimmig durch den Gemeinderat. „Früher war Bettemburg bekannt als Bahnknotenpunkt, jetzt ist es auch ein Busknotenpunkt“, sagte Zeimet, der den Sicherheits- und Nachhaltigkeitsgedanken des Projektes hervorhob.

Es kostete die Unternehmen keine große Überwindung, dieses Projekt zusammen zu gestalten. Die Synergien waren weitaus wichtiger, betont Jean-Claude Frisch, von Autocars Emile Frisch.

Bereits 2002 hatte die Geschäftsleitung von Voyages Emile Weber die Idee, ein zweites Standbein aufzubauen, und so wurde ein Grundstück im Süden des Landes erworben. Sechs Jahre später nahm das Projekt, neue Bushallen zu errichten, Gestalt an. Die Geschäfts-führung von Autocars Emile Frisch suchte damals nach einem passenden Gelände für die Unterbringung des eigenen Fuhrparks, da die Infrastruktur in Bonneweg zu klein wurde.

Da beide Unternehmen in einer Zusammenarbeit große Chancen erkannten, entstand der Entwurf für einen gemeinsamen Busbetriebshof. Es folgte die Gründung der Firma „Préteschacker“. Anfang 2011 war dann der erste Spatenstich für den Busbetriebshof in der Industriezone „Scheleck 1“.

Es ging zügig voran. Die Bauzeit betrug ein wenig mehr als ein Jahr. Das Grundstück von 21 460 Quadratmeter beherbergt ein Gebäudekomplex, das in Niedrigenergietechnik erbaut wurde. Das Thema „Ökologie“ wurde beim Bau des innovativen Busbetriebshofes berücksichtigt, das Betriebsgelände fügt sich mit zahlreichen Neubepflanzungen von etlichen Bäumen und einigen Tausend Sträuchern und Hecken nahtlos in das Landschaftsbild ein. Eine der Hallen ist außerdem mit einem Gründach von 3 250 Quadratmeter ausgestattet.

Zu den beiden Hallen gehören ebenfalls eine Werkstatt mit Waschstraße, eine Tankstelle, ein Reifenlager und ein dreigeschossiger, erweiterbarer Verwaltungstrakt, laut den Verantwortlichen. Ein Bereich der Außenfläche bietet darüber hinaus bis zu 90 Fahrzeugen Parkmöglichkeiten. Gerade bei der gemeinsamen Tankstelle sieht Jean-Claude Frisch gute Möglichkeiten für finanzielle und zeitliche Einsparungen.

Die Sicherheit der Busse soll mit modernster Technik gewährleistet werden. Direkt im Eingangsbereich befindet sich ein Reifenscanner, welcher den Reifendruck und das Reifenprofil täglich kontrolliert. Der Bau soll dem nahezu 100-köpfigen Fahrerteam optimale Arbeitsbedingungen bieten, betonen die Verantwortlichen des Projekts. Auch Verwaltung und Organisation der gesamten Fahrzeugflotte der beiden Unternehmen werden somit ermöglicht.

Die beiden Busbetriebe haben eine lange Tradition, Pletschette hat 1950 in Canach angefangen, und die Busse von Emile Frisch fahren schon seit den zwanziger Jahren. Autocars Pletschette gehört seit 2002 zu Voyages Emile Weber. Der Betrieb beschäftigt 50 Fahrer und kann auf einen Fuhrpark von 40 Bussen zurückgreifen. Neben dem neuen Hof in Bettemburg führt Autocars Pletschette auch einen Hof in Canach, der 2009 gebaut wurde. Emile Frisch hat den Hauptsitz in Bonneweg, aber stationiert die gesamte Flotte von 43 Bussen und ihren 60 Fahrern ab Mai in Bettemburg.

(Text: Ronny Wolff / Foto: Eric Brausch)