Stiftung „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ plant Bau von zwölf Wohnungen
Neben dem „Blannenheem“ wird eine Wohnstruktur entstehen, in der blinde und sehbehinderte Personen so autonom wie möglich leben können. Voraussichtlicher Baubeginn wird in einem Jahr sein, das Projekt kommt 3,5 Millionen Euro zu stehen. Geplant ist der Bau von zwölf Wohnungen.
Die Stiftung „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ betreibt u. a. das „Blannenheem“, in dem vorrangig ältere blinde oder sehbehinderte Personen betreut werden. „Das ,Blannenheem‘ ist eine privat verwaltete Institution, die von staatlicher Seite nur durch die Pflegeversicherung finanziert wird. Das Altersheim trägt sich selber durch die Einnahmen, die es von den Bewohnern erhält“, erklärt Roger Hoffman, Präsident des Verwaltungsrats der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ und Direktor des „Blannenheem“.
Des Weiteren leitet die Stiftung das Berschbacher Atelier, eine Behindertenwerkstatt, in der 26 behinderte Arbeiter beschäftigt sind. „Das Atelier wird zu fast 100 Prozent vom Arbeitsministerium subventioniert. 25 000 bis 30 000 Euro steuert die Stiftung jedes Jahr bei, weil es mit dem, was der Staat bezahlt, nicht gerade reicht. Der Dienst ,Berodung, Betreiung a Fräizäit‘, ist eine Gruppe von acht Leuten, die blinde und sehbehinderte Menschen zu Hause besuchen, die nicht im Pflegeheim leben und blindenspezifische Hilfe brauchen. Dieses Team wird zu zwei Drittel vom Staat finanziert. Ein Drittel übernimmt die Stiftung mit 150 000 Euro pro Jahr, damit der Dienst funktioniert“, sagt der Präsident des Verwaltungsrats.
Zu hilfsbedürftig, um alleine zu leben
Ein weiteres Angebot der Stiftung ist die Audiobibliothek, die sie selber mit rund 20 000 Euro pro Jahr finanziert. Die Stelle des behinderten Mitarbeiters wird zum Teil vom Staat subventioniert. „Diese Bibliothek ist zugänglich für die Menschen im ganzen Land, die sich für Hörbücher interessieren. Rund 120 Personen sind derzeit regelmäßige Kunden in der Bibliothek“, so Roger Hoffmann. Neuerdings verfügt das „Blannenheem“ auch über eine Maison relais, in der 72 Kinder von null bis vier Jahren betreut werden. Dieses integrative Projekt wurde vor zwei Jahren gestartet und wird zu 100 Prozent vom Staat subventioniert.
Nun will die Stiftung „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ ihr Angebot um das Projekt „Betreutes Wohnen“ erweitern. Es fehlt eine Wohnstruktur für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren, die zu jung sind, um im „Blannenheem“ zu wohnen und zu hilfsbedürftig, um alleine zu leben. „Die Idee für dieses Projekt ist uns gekommen, weil gerade in dem Berschbacher Atelier Personen arbeiten, die praktisch alle noch in ihren Familien leben. Viele dieser Eltern kommen jetzt allerdings in ein Alter, in dem sie ihre behinderten Kinder nicht mehr versorgen können. Da stellt sich natürlich die Frage: Wo sollen diese Personen hinziehen? Die Stiftung fühlt sich da einfach gefordert, diesen Menschen eine Wohnmöglichkeit anzubieten. So kam uns vor zwei Jahren die Idee, auf unserem Grundstück neben dem ,Blannenheem‘ eine Wohnstruktur mit zwölf Studios zu bauen, für die Personen, die in den kommenden Jahren Probleme haben werden, ein ihrer Sehbehinderung angepasstes Wohnumfeld zu finden“, so der Präsident des Verwaltungsrats der Stiftung.
Die Baukosten für die semiautonome Wohnstruktur betragen 3,5 Millionen Euro. Der Bau wird mit ungefähr 750 000 Euro vom Staat subventioniert, auch der Betrieb soll späterhin finanziell unterstützt werden. „Allerdings bleiben dann noch 2,75 Millionen Euro, die die Stiftung finanzieren muss“, stellt Roger Hoffmann fest. Die Stiftung ist demnach auf die finanzielle Unterstützung ihrer Spender angewiesen.
„Gleiches war der Fall beim Bau des ,Blannenheem‘“, erinnert sich der Direktor. „Wenn wir sagen, das Altersheim finanziert sich – was den Betrieb angeht – selber, dann muss man hinzufügen, dass die Stiftung seinerzeit neun Millionen LUF investiert hat, damit das ,Blannenheem‘ überhaupt gebaut werden konnte. Das heißt, die Gebäude werden bei weitem nicht immer integral vom Staat finanziert. Den Bau des Berschbacher Ateliers vor drei Jahren hat die Stiftung integral mit 1,3 Millionen Euro selbst finanziert. Wenn unsere Gelder also nicht zum Betrieb unserer Strukturen genutzt werden, dann investieren wir sie in neue Projekte. Aus diesem Grund sagen wir immer: Wenn es keine privaten Initiativen geben würde, dann würde vieles nicht existieren“, gibt der Präsident des Verwaltungsrats zu bedenken.
In der neuen, semiautonomen Wohnstruktur, die den besonderen Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Personen angepasst werden wird, sollen diese selbstbestimmt und so weit wie möglich selbstständig leben. Sie können ihre individuellen Fähigkeiten entwickeln und vom Leben in einer Gemeinschaft profitieren. In der Wohnstruktur werden die blinden und sehbehinderten Personen, die oft noch eine Zusatzbehinderung haben, in ihren alltäglichen Aufgaben unterstützt werden. Sie sollen Schritt für Schritt autonomer werden. In einer ersten Phase sollen die Betreuer die Rolle des Begleiters übernehmen, der ihnen hilft, den Alltag zu strukturieren.
Gemeinschaftsaspekt spielt eine wichtige Rolle
„Am Anfang wird sich das wohl ziemlich personalintensiv gestalten. Vor allem morgens beim Aufstehen und abends. Die Hilfe wird den Bedürfnissen der einzelnen Bewohner angepasst und kann auch graduell reduziert werden. Wichtig ist auch die Betreuung der Personen an den Wochenenden. Ihr Freizeitbereich ist durch die Behinderung bereits eingeschränkt. Von daher ist es wichtig, dass ihnen Aktivitäten angeboten werden, an denen sie teilnehmen können, wenn ihnen danach ist. Der Gemeinschaftsaspekt spielt in unserem Projekt eine wichtige Rolle“, meint Martine Brochmann, Leiterin des Berschbacher Ateliers und des Dienstes „Berodung, Betreiung a Fräizäit“.
Das Projekt „Betreutes Wohnen“ der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ wird landesweit die erste Wohnstruktur im Blindenwesen sein. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto CCPLLULL LU84 1111 0000 9292 0000 der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ tun. (mim)
www.blannenheem.lu
Die Stiftung „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ betreibt u. a. das „Blannenheem“, in dem vorrangig ältere blinde oder sehbehinderte Personen betreut werden. „Das ,Blannenheem‘ ist eine privat verwaltete Institution, die von staatlicher Seite nur durch die Pflegeversicherung finanziert wird. Das Altersheim trägt sich selber durch die Einnahmen, die es von den Bewohnern erhält“, erklärt Roger Hoffman, Präsident des Verwaltungsrats der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ und Direktor des „Blannenheem“.
Des Weiteren leitet die Stiftung das Berschbacher Atelier, eine Behindertenwerkstatt, in der 26 behinderte Arbeiter beschäftigt sind. „Das Atelier wird zu fast 100 Prozent vom Arbeitsministerium subventioniert. 25 000 bis 30 000 Euro steuert die Stiftung jedes Jahr bei, weil es mit dem, was der Staat bezahlt, nicht gerade reicht. Der Dienst ,Berodung, Betreiung a Fräizäit‘, ist eine Gruppe von acht Leuten, die blinde und sehbehinderte Menschen zu Hause besuchen, die nicht im Pflegeheim leben und blindenspezifische Hilfe brauchen. Dieses Team wird zu zwei Drittel vom Staat finanziert. Ein Drittel übernimmt die Stiftung mit 150 000 Euro pro Jahr, damit der Dienst funktioniert“, sagt der Präsident des Verwaltungsrats.
Zu hilfsbedürftig, um alleine zu leben
Ein weiteres Angebot der Stiftung ist die Audiobibliothek, die sie selber mit rund 20 000 Euro pro Jahr finanziert. Die Stelle des behinderten Mitarbeiters wird zum Teil vom Staat subventioniert. „Diese Bibliothek ist zugänglich für die Menschen im ganzen Land, die sich für Hörbücher interessieren. Rund 120 Personen sind derzeit regelmäßige Kunden in der Bibliothek“, so Roger Hoffmann. Neuerdings verfügt das „Blannenheem“ auch über eine Maison relais, in der 72 Kinder von null bis vier Jahren betreut werden. Dieses integrative Projekt wurde vor zwei Jahren gestartet und wird zu 100 Prozent vom Staat subventioniert.
Nun will die Stiftung „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ ihr Angebot um das Projekt „Betreutes Wohnen“ erweitern. Es fehlt eine Wohnstruktur für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren, die zu jung sind, um im „Blannenheem“ zu wohnen und zu hilfsbedürftig, um alleine zu leben. „Die Idee für dieses Projekt ist uns gekommen, weil gerade in dem Berschbacher Atelier Personen arbeiten, die praktisch alle noch in ihren Familien leben. Viele dieser Eltern kommen jetzt allerdings in ein Alter, in dem sie ihre behinderten Kinder nicht mehr versorgen können. Da stellt sich natürlich die Frage: Wo sollen diese Personen hinziehen? Die Stiftung fühlt sich da einfach gefordert, diesen Menschen eine Wohnmöglichkeit anzubieten. So kam uns vor zwei Jahren die Idee, auf unserem Grundstück neben dem ,Blannenheem‘ eine Wohnstruktur mit zwölf Studios zu bauen, für die Personen, die in den kommenden Jahren Probleme haben werden, ein ihrer Sehbehinderung angepasstes Wohnumfeld zu finden“, so der Präsident des Verwaltungsrats der Stiftung.
Die Baukosten für die semiautonome Wohnstruktur betragen 3,5 Millionen Euro. Der Bau wird mit ungefähr 750 000 Euro vom Staat subventioniert, auch der Betrieb soll späterhin finanziell unterstützt werden. „Allerdings bleiben dann noch 2,75 Millionen Euro, die die Stiftung finanzieren muss“, stellt Roger Hoffmann fest. Die Stiftung ist demnach auf die finanzielle Unterstützung ihrer Spender angewiesen.
„Gleiches war der Fall beim Bau des ,Blannenheem‘“, erinnert sich der Direktor. „Wenn wir sagen, das Altersheim finanziert sich – was den Betrieb angeht – selber, dann muss man hinzufügen, dass die Stiftung seinerzeit neun Millionen LUF investiert hat, damit das ,Blannenheem‘ überhaupt gebaut werden konnte. Das heißt, die Gebäude werden bei weitem nicht immer integral vom Staat finanziert. Den Bau des Berschbacher Ateliers vor drei Jahren hat die Stiftung integral mit 1,3 Millionen Euro selbst finanziert. Wenn unsere Gelder also nicht zum Betrieb unserer Strukturen genutzt werden, dann investieren wir sie in neue Projekte. Aus diesem Grund sagen wir immer: Wenn es keine privaten Initiativen geben würde, dann würde vieles nicht existieren“, gibt der Präsident des Verwaltungsrats zu bedenken.
In der neuen, semiautonomen Wohnstruktur, die den besonderen Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Personen angepasst werden wird, sollen diese selbstbestimmt und so weit wie möglich selbstständig leben. Sie können ihre individuellen Fähigkeiten entwickeln und vom Leben in einer Gemeinschaft profitieren. In der Wohnstruktur werden die blinden und sehbehinderten Personen, die oft noch eine Zusatzbehinderung haben, in ihren alltäglichen Aufgaben unterstützt werden. Sie sollen Schritt für Schritt autonomer werden. In einer ersten Phase sollen die Betreuer die Rolle des Begleiters übernehmen, der ihnen hilft, den Alltag zu strukturieren.
Gemeinschaftsaspekt spielt eine wichtige Rolle
„Am Anfang wird sich das wohl ziemlich personalintensiv gestalten. Vor allem morgens beim Aufstehen und abends. Die Hilfe wird den Bedürfnissen der einzelnen Bewohner angepasst und kann auch graduell reduziert werden. Wichtig ist auch die Betreuung der Personen an den Wochenenden. Ihr Freizeitbereich ist durch die Behinderung bereits eingeschränkt. Von daher ist es wichtig, dass ihnen Aktivitäten angeboten werden, an denen sie teilnehmen können, wenn ihnen danach ist. Der Gemeinschaftsaspekt spielt in unserem Projekt eine wichtige Rolle“, meint Martine Brochmann, Leiterin des Berschbacher Ateliers und des Dienstes „Berodung, Betreiung a Fräizäit“.
Das Projekt „Betreutes Wohnen“ der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ wird landesweit die erste Wohnstruktur im Blindenwesen sein. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto CCPLLULL LU84 1111 0000 9292 0000 der „Lëtzebuerger Blannevereenegung“ tun. (mim)
www.blannenheem.lu